Mitglieder statt Mitarbeiter - Warum eigentlich nicht?
Im Wissens- und Informationszeitalter wandeln sich Unternehmen, ebenso wie die Definition des Arbeitsverhältnisses. Das Modell Arbeitnehmer ist am auslaufen. Vielmehr sollten laut Charles Handy die Unternehmen zu menbership communities werden und die Menschen, die dort arbeiten zu Mitgliedern.
Die veraltete Vorstellung aus dem Industriezeitalter ein Unternehmen funktioniere wie eine Maschine degradierte auch die Mitarbeiter zu rein funktionierenden Teilen ab. Damals gelang die Unternehmensbindung dank des gesicherten Arbeitsplatzes. Heute muss jedes Unternehmen einen Wandel vollziehen, um seine Mitarbeiter zu halten. Schon lange reicht es nicht mehr aus, nur einen (sicheren!) Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen und dem Mitarbeiter viel Verantwortung, aber wenige Rechte aufzubürden.
Vielmehr wollen die Menschen, die in Ihrem Unternehmen arbeiten, im Unternehmen eingebunden werden – und zwar aktiv. Innerhalb des Modells membership community wird der Mitarbeiter zum Mitglied. Als Mitglied hat er das Recht
- bei der Unternehmensstrategie mitreden zu können.
- an der Wertschöpfung des Unternehmens in Form von Gewinnbeteiligung zu partizipieren.
- als Experte betrachtet zu werden, dem möglichst viel (Entscheidungs-)Macht übertragen wird, weil er über das Wissen und die Erfahrung verfügt, die in seinem Arbeitsbereich gefragt ist.
Überlegen Sie einmal, welches Modell Ihr Unternehmen eher anwendet – das Modell Arbeitnehmer oder die membership community:
- Welche Form der Mitsprache haben die Mitarbeiter?
- Welche Unterschiede zeigen sich hierbei auf den verschiedenen Hierarchieebenen?
- Welche Möglichkeiten haben die Mitarbeiter auf den Unternehmenskurs einzuwirken?
- In welcher Weise partizipieren die Mitarbeiter an der Wertschöpfung? Welche Unterschiede gibt es auch hier auf den verschiedenen Hierarchieebenen?
- Werden die Mitarbeiter als Experten angesehen? Wie zeigt sich dies konkret? Über welche Macht verfügt jeder einzelne Mitarbeiter?
- Wie ist die Bindung der Mitarbeiter zum Unternehmen? Auf welchen Ebenen herrscht eine hohe Fluktuation? Auf welchen Ebenen wird verstärkt die innere Kündigung vollzogen?
Mein Tipp:
Konkretisieren Sie für sich Führungsmaßnahmen, die zeigen, dass Sie Ihre Mitarbeiter als Experten ansehen. Überlegen Sie sich auch, wie Sie die Mitsprache Ihres Teams erhöhen können.
- bmiller's blog
- Kommentieren
- 4385 Aufrufe