Gute Führungskraft sein: Lenken Sie Ihren Ehrgeiz und Ihre Ambitionen in positive Bahnen
Die Stärken einer Führungskraft: Nutzen Sie Ihren Ehrgeiz und Ihre Ambitionen auf beste Weise
Als Führungskraft haben Sie bereits Ehrgeiz und Ambitionen bewiesen, denn nur dank dieser konnten Sie eine Führungskraft werden. Doch sind Sie einmal Führungskraft, können diese Eigenschaften die Aufgaben einer Führungskraft behindern, gar soweit schwächen, dass Sie eine schlechte Führungskraft werden können.
Die Ursachen für dieses Paradoxon liegen im Einsatz des eigenen Ehrgeizes und der eigenen Ambitionen begründet. Oftmals offenbaren sich dabei zwei Richtungen, die die Führungskraft einschlägt:
- Sie reißen alles an sich, dominieren Prozesse oder behindern Ihre Mitarbeiter in deren Freiraum und der kreativen Entfaltung
- oder Sie haben weiterhin ausschließlich Ihre eigene Karriere im Kopf und versuchen sich und Ihre Leistungen ständig hervorzuheben.
Beide Richtungen sind jedoch auf Dauer für das Unternehmen, das Team und die Mitarbeiter schädlich. Mit der Folge: Ihr Ehrgeiz wirkt sich negativ auf Ihre weitere Karriere aus.
In solchen Fällen, d.h. wenn Sie dazu neigen, Ihren Ehrgeiz oder Ihre Ambitionen in die eine oder andere Richtung zu lenken, ist es ratsam, dass Sie eine neue Balance finden. Denn Sie sollen Ihren Ehrgeiz ja nicht stoppen, sondern ihn nur so einsetzen, dass er für alle Beteiligten zu einer Bereicherung wird.
Positive Eigenschaften einer Führungskraft: Gelenkter Ehrgeiz und Ambitionen gehören durchaus dazu – 3 Tipps
Tipp 1: Sensibilisieren Sie sich für Ihren Ehrgeiz
Machen Sie sich bewusst, auf welche Weise Sie ehrgeizig sind und wie Sie dies als Führungskraft tagtäglich zeigen. Kontrollieren Sie am besten Ihre Ambitionen einmal täglich für eine Woche lang, um so einen besseren Einblick in Ihr ehrgeiziges Verhalten zu gewinnen. Drucken Sie sich hierfür die Checkliste: Wie habe ich heute als Führungskraft meinen Ehrgeiz eingesetzt? aus, kopieren Sie sich diese fünfmal und füllen Sie am Ende des Arbeitstages jeweils eine Kopie aus.
Am Ende der Woche werten Sie dann Ihre Eintragungen aus - ohne sich für das Ergebnis zu kritisieren. Nehmen Sie es einfach an. Überlegen Sie anschließend:
- Zeigt sich Ihr Ehrgeiz bzw. Ihre Ambitionen in einem bestimmten Schema?
- Gibt es Bereiche oder Angelegenheiten, in denen Sie besonders ehrgeizig auftreten? Welche sind dies? Und warum entwickeln Sie hier Überambitionen?
- Welche Auswirkungen hatte Ihr ehrgeiziges Verhalten?
- Wollten Sie diese Auswirkungen erzielen?
- Wenn nein, welche Auswirkungen wollten Sie damit erreichen?
- Was müssten Sie tun bzw. wie müssten Sie Ihre Ambitionen einsetzen, um diese Auswirkungen erzielen zu können?
Tipp 2: Seien Sie ehrgeizig – auf eine neue Art
Ehrgeizig zu sein, setzt in Ihnen etwas in Bewegung. Sie gehen in solchen Momenten voller Elan an eine Sache, um diese zu realisieren. Dies ist eine durchaus positive Eigenschaft des Ehrgeizes. Denn Sie ziehen ja in solch einem Augenblick Ihre Umgebung – sprich: Ihr Team, Ihre Abteilung und Ihre Mitarbeiter – mit. Nur manches Mal kann dieser Elan Ihre Mitarbeiter auch regelrecht ausbremsen, weil kein Raum zur Eigenverantwortung gegeben wird.
Deshalb sollten Sie beginnen, Ihren Ambitionen und Ihrem ehrgeizigen Verhalten eine neue Zielrichtung zu geben. Wandeln Sie sie um. Statt sich beispielsweise zu sagen „Ich kümmere mich gleich selbst um die Prozessoptimierung“ sagen Sie sich „Ich nutze meinen Eifer und meine Energie dazu, meinen Mitarbeiter bei der Prozessoptimierung mit Rat und Tat zur Seite zu stehen“. Überlegen Sie sich also neue ehrgeizige Ziele, die das Anforderungsprofil einer Führungskraft stärken – und somit letztendlich auch Ihre Karriere. Solche ehrgeizige Ziele könnten sein:
- aktiv zuzuhören.
- Ihren Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung zu übertragen.
- kreatives Denken zu fördern.
- Ihre Mitarbeiter zu coachen.
- den Synergieeffekt im Team zu erhöhen.
- eine Fehlerkultur zu etablieren.
- Und und und…
Tipp 3: Vollziehen Sie eine Balance zwischen persönlichem und unternehmerischen Ambitionen
Ihre Strebsamkeit entspringt natürlich erst einmal ganz persönlichen Wünschen und Bedürfnissen. Denn um beharrlich zu bleiben und Ausdauer zu zeigen müssen Sie Ihren Zielen und Werten folgen. Nichtsdestotrotz kann und sollte Ihr Ehrgeiz nicht nur auf sich selbst bezogen sein, sondern andere – in diesem Fall das Unternehmen – miteinbeziehen.
Überlegen Sie deshalb einmal in Ruhe und in regelmäßigen Abständen:
- Welche Ziele hat das Unternehmen?
- Welche Ziele will das Unternehmen realisieren?
- Welche Werte verkörpert das Unternehmen, in dem Sie arbeiten?
- Mit welchen Problemen und/oder Schwierigkeiten hat das Unternehmen zu kämpfen?
- Welche Veränderungen muss das Unternehmen bewältigen?
Fragen Sie sich schließlich:
- In welchen Bereichen gibt es eindeutige Überschneidungen zwischen den Zielen des Unternehmens und Ihren eigenen?
- Auf welche Art und Weise können Sie das Unternehmen dabei unterstützen seine Ziele zu erreichen bzw. seine Probleme zu lösen?
- Wie müssten Sie hierfür Ihre Ambitionen ausrichten?
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