Richtig motivieren: Wie gute Chefs ihre Mitarbeiter fördern
Schon lange wissen wir, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen guten Arbeitsleistungen und der Motivation von Mitarbeitern gibt. Dennoch nutzen längst nicht alle Vorgesetzten dieses mächtige Instrument. Im Gegenteil: Sie demotivieren durch schlechte Führung systematisch.
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Drei Tipps, wie Sie Ihre Mitarbeiter als Vorgesetzter gezielt motivieren können.
Wie wichtig das Thema Mitarbeiterförderung tatsächlich ist, zeigen unter anderem die Ergebnisse einer Studie des Marktforschungsunternehmens Gallup. Demnach kosten schlechte Vorgesetzte die deutsche Wirtschaft jährlich bis zu 105 Milliarden Euro. Laut der Studie führe mangelhafte Führungsqualität dazu, dass 70 Prozent der Beschäftigten nur Dienst nach Vorschrift machen. Dies wiederum wirkt sich unmittelbar auf den Erfolg von Unternehmen aus, denn Umsatzsteigerungen lassen sich nur durch Top-Leistungen erreichen.
Die gute Nachricht ist, dass Sie es als Vorgesetzter selbst in der Hand haben, wie Ihre Mitarbeiter arbeiten – und zwar mit gezielter Motivation, die Angestellte emotional an das Unternehmen bindet.
Das große Missverständnis: Mitarbeiter brauchen mehr als Lohnerhöhungen
Hierzu müssen Sie erst einmal verstehen, wie Motivation langfristig funktioniert und welche Maßnahmen nur einen kurzzeitigen Effekt haben.
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist etwa, man könne Beschäftigte durch mehr Geld, Geschenke zu Jubiläen oder ähnliche Zugeständnisse monetärer Natur zu besserer Leistung antreiben. Natürlich helfen diese Maßnahmen, Wertschätzung auszudrücken, und sollten für Unternehmen ohnehin selbstverständlich sein. Sie sorgen aber nicht dafür, dass Mitarbeiter eine emotionale Bindung zum Unternehmen aufbauen. Dies funktioniert auch ganz ohne finanzielle Investitionen von Unternehmensseite.
Tipp 1: Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Der Begriff "Work-Life-Balance" ist zwar in aller Munde, an der Umsetzung hapert es in vielen Unternehmen jedoch. Ein großer Teil der Angestellten verbringt den Tag von 9 bis 18 Uhr im Büro, auch wenn dies gar nicht dem natürlichen Biorhythmus all dieser Personen entsprechen kann. Als Unternehmen tun Sie gut daran, Ihren Mitarbeitern durch das Angebot flexiblerer Arbeitszeitmodelle die Möglichkeit zu geben, dann zu arbeiten, wenn sie am produktivsten sind – ob es um 6 Uhr am Morgen oder aber abends um 22 Uhr ist.
Auch könnten Sie vermehrt anbieten, dass Ihre Angestellten Ihren Arbeitsort frei wählen. Speziell Mitarbeiter mit Kindern freuen sich sicherlich über die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, etwa um Fahrtzeiten zwischen dem Zuhause, Kindergarten oder Schule und der Arbeitsstelle zu reduzieren oder um auch bei Krankheit der Kinder arbeiten zu können.
Die Präsenzpflicht ist längst überholt, zudem ist es mit modernen Produkten zur Zeiterfassung ein Leichtes, an jedem beliebigen Ort via PC oder Mobilgerät die geleistete Arbeitszeit zu dokumentieren.
Tipp 2: Möglichkeiten zur Mitgestaltung der Unternehmenskultur
Als guter Vorgesetzter sollten Sie immer ein offenes Ohr für Ihre Mitarbeiter haben – für kritische Äußerungen gilt das ganz besonders. Geben Sie Ihren Angestellten in regelmäßigen Feedbackgesprächen die Möglichkeit, sich zu Prozessen im Unternehmen oder auch zu Ihrem Führungsverhalten zu äußern. Räumen Sie die Möglichkeit ein, Verbesserungsvorschläge zu äußern und setzen Sie diese gemeinsam im Team um. Vielleicht wünschen sich Ihre Angestellten eine Umgestaltung der Pausen- und Büroräume oder regelmäßigere After-Work-Veranstaltungen? Nehmen Sie derartige Anmerkungen unbedingt ernst und vergessen Sie nicht, sich für das Feedback zu bedanken.
Tipp 3: Die Karriere des Einzelnen im Blick
Fast jeder Mensch strebt auch im Beruf nach Weiterentwicklung. Während der eine Angestellte mit dem Ausbau seines Fachwissens im Rahmen von Fortbildungen oder dem Besuch von Konferenzen zufrieden ist, strebt ein anderer Mitarbeiter nach beruflichem Aufstieg.
Finden Sie in persönlichen Gesprächen heraus, was sich Ihre Mitarbeiter wünschen. Nicht jeder traut sich dabei, direkt mit der Tür ins Haus zu fallen. Bieten Sie daher ruhig auch konkrete Maßnahmen zur beruflichen Weiterentwicklung an!
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