Nachwuchsförderung: Geben Sie Finanzwissen und Organisationsskills an Ihren Nachfolger weiter
Es gehört zu den Aufgaben jeder Führungskraft, Wissen an Mitarbeiter weiterzugeben. Das bezieht sich nicht unbedingt nur auf branchenspezifisches Know-how. Auch Fähigkeiten, die generell bei der Führung einer Organisation wichtig sind, bieten für alle Mitarbeiter Mehrwert. Das Unternehmen wird dadurch nachhaltig gestärkt. Und wer weiß? Vielleicht haben Sie Ihren zukünftigen Nachfolger im Team. Sorgen Sie also für kompetenten Nachwuchs.
© Flickr back to school Martin Abegglen CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
Warum möchten Sie Wissen weitergeben?
Zunächst steht die Frage im Raum, warum Sie Ihr Wissen überhaupt weitergeben sollten. Schließlich haben Sie sich dieses in jahrelanger Arbeit angeeignet. Wie Rechtsanwalt Dr. Heiko Peter Krenz in einer Arbeitsrecht-Kolumne der Morgenpost erklärt, soll Wissen, das im Unternehmen erlangt wurde, auch an andere Mitarbeiter weitergegeben werden - das ist arbeitsvertraglich geregelt. Alles, was man sich hingegen privat angeeignet hat, darf Geheimnis bleiben. Das muss es aber nicht: Gerade für Führungskräfte und Geschäftsführer ist es von großem Interesse, dass das komplette Team auf hohem Niveau arbeitet. Die effiziente Organisation von Projekten und der sichere Umgang mit Finanzen sind Fähigkeiten, die jedem Mitarbeiter helfen können - und letztendlich das Unternehmen stärken.
Themen festlegen: Was wollen Sie vermitteln?
Jeder Lehrplan braucht Struktur, selbst wenn man sich in einem Unternehmen befindet und nicht in der Schule. Nehmen Sie die Inspiration für die Lehrinhalte aus ihrem Berufsalltag und aus dem Umgang mit den Kollegen. Beobachten Sie, wo Defizite liegen oder man ihre Fähigkeiten gewinnbringend einsetzen könnte. Das kann von Mitarbeiter zu Mitarbeiter anders sein. Gerade in Finanzfragen sind die Wissensstände teils sehr unterschiedlich. Während jüngere Kollegen bisher vielleicht nur ihre privaten Geldgeschäfte von zu Hause aus regeln und mit Finanzen im Unternehmen noch nicht in Berührung gekommen sind, bringen andere möglicherweise durch eine vorherige Tätigkeit oder eine Weiterbildung etwas mehr Erfahrung mit. Um in der modernen Geschäftswelt bestehen zu können, müssen sich die Führungskräfte von morgen zukunftsweisende Methoden im Finanz- und Organisationsbereich aneignen. Hier sind Sie am Puls der Zeit und können wertvolles Wissen weitergeben.
Helfen und nicht predigen - Wissen konstruktiv weitergeben
Nur weil jemand etwas nicht kann, was Sie tagtäglich anwenden, heißt das nicht, dass diese Person als Nachwuchsführungskraft ungeeignet ist. Vermutlich haben die Mitarbeiter ganz andere Fähigkeiten als Sie. Der erste Schritt bei einer konstruktiven Wissensvermittlung ist also, nicht auf Ihre Mitarbeiter herabzuschauen. Machen Sie stattdessen zunächst indirekt auf die Wichtigkeit der Skills aufmerksam: Erzielt die Führungskraft durch den Einsatz bestimmter Fähigkeiten sehr gute Ergebnisse, steigt das Interesse unter den Kollegen, sich entsprechende Kenntnisse anzueignen. Wie man das Wissen schließlich vermittelt, kann ganz unterschiedlich sein: hilfreiche Hinweise während der Arbeit, Einzelgespräche zu einem speziellen Thema oder ein kompletter Workshop, der alle Mitarbeiter einschließt.
Mit Wiederholungen und Minimalismus zum Erfolg
Wenn Sie etwas lehren möchten, egal ob im Berufsleben oder in einem anderen Kontext, darf man seine Zuhörer nicht überfordern. Zwei Faktoren sind dabei besonders wichtig: Die zentralen Lerninhalte sollten wiederholt werden und das Publikum darf sich nicht überfordert fühlen. Das heißt: Haben Sie Geduld, nutzen Sie Gelegenheiten zur Wiederholung, und servieren Sie das Wissen in kleinen Häppchen, damit Ihre Mitarbeiter die Inhalte besser verarbeiten können.
Leben ist Lernen: Tägliche Anwendung
Wissen allein reicht nicht. Die Anwendung des Gelernten ist entscheidend. Damit Mitarbeiter das Know-how verinnerlichen, müssen sie es auch anwenden. Außerdem ergeben sich viele Fragen erst während der Arbeit - der Wissenshunger von Menschen ist ein wichtiger Motor. Das bedeutet gleichzeitig, dass man seinen Mitarbeitern vertrauen muss. Statten Sie die Kollegen mit Kompetenzen aus, die zur Anwendung des neuen Wissens anregen. Während das beim Einsatz von Finanzwissen schwierig sein kann (nicht jeder Mitarbeiter sollte Zugriff auf Unternehmenskonten haben), sind Organisationsskills jederzeit anwendbar. Lassen Sie Mitarbeiter Projekte planen, egal ob groß oder klein: Die neuen Fähigkeiten lassen sich immer einsetzen - von der Sommerfeier bis zur Betreuung von Kunden.
- Kommentieren
- 4955 Aufrufe