Um Verzeihung bitten: So kommt Ihre Entschuldigung positiv an
„Fehler sind immer zu verzeihen, wenn man den Mut hat, diese auch zuzugeben.“
(Bruce Lee)
Der große Unterschied: Demütiges Entschuldigen – charismatisches Entschuldigen
Viele Menschen haben Bedenken, dass sie sich durch eine Entschuldigung schwach zeigen. Das ist nicht ganz unberechtigt. Wer sich ständig und immer für alles und jenes entschuldigt, der wirkt auch nicht wirklich sonderlich selbstbewusst. Manche Menschen vermitteln tatsächlich mit ihrer Art, ihrer Körpersprache, ihrem Verhalten und ihrer Sprache den Eindruck, dass sie sich am liebsten für ihre bloße Existenz entschuldigen würden.
Doch dieses devote Entschuldigen meine ich nicht damit, wenn ich sage, dass wir uns entschuldigen und auch zu unseren Fehlern stehen sollten. Sie wirken selbstbewusst und souverän, wenn Sie dem anderen höflich und rücksichtsvoll entgegenkommen, Verständnis und Bedauern ausdrücken sowie Versöhnungsbereitschaft signalisieren. Ihre charismatische Wirkung wird durch die passende Körpersprache und Stimme unterstützt.
Eine Entschuldigung dient vor allen Dingen dem guten Verhältnis zwischen den Menschen. Doch kommt eine Entschuldigung immer positiv an? Wird sie teilweise missverstanden? Erwartet der andere etwas, was Sie nicht gegeben haben?
Was ist wirklich wichtig bei einer Entschuldigung? Was wünschen Sie sich, um Wut, Ärger und Enttäuschung abzubauen? Die allermeisten Menschen wollen keine Ausreden oder Gegenangriffe – sie wünschen sich ein ehrliches um Verzeihung bitten.
Diese Ehrlichkeit spüren wir in der Stimme – diese drückt Verständnis und Bedauern aus. Der Fehler wird offen zugegeben, eine Lösung des Problems bzw. die Lösungsbereitschaft wird signalisiert. Je nach Schwere des Vorfalls oder der Situation kann eine angemessene Entschädigung die Wogen wieder glätten.
Lassen Sie den anderen spüren, dass Ihnen die Versöhnung wichtig ist. Hierbei stehen Sie zu Ihrem Fehler, auch wenn Sie diesen nicht direkt verursacht haben. Wenn Sie beispielsweise im Stau stehen und nicht pünktlich zu einer Geburtstagseinladung erscheinen können, entschuldigen Sie sich einfach, obwohl Sie den Stau an sich nicht verursacht haben.
Sie signalisieren damit, dass es Ihnen leid tut und: „Mir ist bewusst, dass ich dir damit Unannehmlichkeiten bereite.“ Auch wenn Fehler etwas Menschliches sind, zeigen Sie mit einer Entschuldigung Empathie und innere Größe.
Seien Sie Vorbild
Auch wenn Sie hierarchisch in einer höheren Positiven stehen, steigen Sie in der Achtung der Mitarbeiter, wenn auch Sie sich entschuldigen können. Die Autorität und Führungsqualität eines Chefs verstärken sich dadurch immens. Durch einen unnahbaren Vorgesetzten, der nie Schwächen zeigt, verstärkt sich die Distanz, das Vertrauen schwindet. Doch auf einen Chef, der zu seinen eigenen Fehlern steht, kommen die Mitarbeiter auch eher vertrauensvoll zu, wenn sie selbst etwas falsch gemacht haben oder Probleme haben.
Eltern leben ihre Vorbildfunktion ebenfalls im positiven Sinn vor, wenn sie sich bei ihren Kindern entschuldigen, sobald sie etwas falsch gemacht oder sich im Ton vergriffen haben. Kinder fühlen sich ernst genommen, sie lernen schon früh die Bedeutsamkeit und Wichtigkeit des Entschuldigens kennen.
„Entschuldigung, aber...“
Vermeiden Sie es, dem Wort „Entschuldigung“ ein „aber“ folgen zu lassen. Damit machen Sie die komplette Entschuldigung zunichte. Einerseits geben Sie einen Fehler zu, andererseits flüchten Sie sich in eine Ausrede und geben somit die Verantwortung ab. Besser ist es, einen Satz der Erklärung, warum etwas schiefgelaufen oder falsch angekommen ist, in einen separaten Satz zu formulieren – natürlich ohne „aber“. Dies hätte immer den Beigeschmack der Rechtfertigung.
Prüfen Sie selbst:
„Entschuldigung, aber ich habe aktuell so viele Termine, da kann ich einfach nicht an alles denken.“ Oder: „Entschuldigung, ich habe aktuell so viele Termine. Ich hab´s total vergessen.“
„Entschuldigung! Aber Sie machen ja auch Fehler.“ Oder: „Entschuldigung, aber hätten Sie mir nicht auch konkretere Anweisungen geben können?!“
Tatsächlich ist das keine Entschuldigung, die den Konflikt aus der Welt schafft. Das ist ein offener Gegenangriff, der im Gegenteil den Konflikt verschärft. Übernehmen Sie bei einer Entschuldigung die volle Verantwortung – wenn Sie dies nicht wollen, dann ist es ehrlicher, das Wort „Entschuldigung“ gar nicht zu sagen.
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