Frauenquote in Führungspositionen: Pro-quote sammelt Stimmen
Argumente für Frauenquote
Die Aktion pro-quote.de fordert die Frauenquote im Bereich Medien - und die Männer reagieren. Erstaunlicherweise mit Argumenten für die Frauenquote.
Anfang März starteten 350 Journalistinnen die Aktion ProQuote mit dem Ziel, den geringen Anteil von nur 2% an weiblichen Führungskräften in deutschen Medienunternehmen zu erhöhen – und zwar innerhalb der kommenden fünf Jahre auf mindestens 30 Prozent.
Hier einige der Argumente für die Frauenquote – zitiert von ProQuote.de:
- Ich halte eine Frauenquote für den aussichtsreichsten Weg, in überschaubarer Zeit eine Frauenquote überflüssig zu machen. Außerdem werden die Konferenzen kürzer. Andreas Wolfers, Leiter der Henri-Nannen-Journalistenschule
- Ich weiß aus Erfahrung, dass die eigenen Glaubensmuster schwer erkennbar sind und sich nur schwer alleine ändern lassen. Deswegen brauchen wir eine kollektive Unterstützung: die Quote! Georg Lolos, TV-Journalist
- Klar, Ouote ist scheiße. Aber wenn’s keine Alternative gibt, weil die Alpha-Jungs es einfach nicht begreifen? Tja, her mit der Quote! Henning Stegelmann, Synchronbuchautor & -regisseur
- Ich kann es nicht besser sagen als meine Heldin Margaret Thatcher: „If you want something said, ask a man. If you want something done, ask a woman.” Da wir in den Medien vor beispiellosen Herausforderungen stehen, brauchen wir sehr schnell mehr Leute, die etwas tun. Also mehr Frauen. Alan Posener, Welt-Gruppe, Korrespondent für Politik und Gesellschaft
- Die Frauenquote ist ein trauriger Beleg unserer Unfairness. In einer aufgeklärten Gesellschaft sollte unser Handeln sie längst überflüssig gemacht machen! Ranga Yogeshwar, Moderator
- Der Presseclub beweist jeden Sonntagmittag wie viele kluge und profilierte Redakteurinnen es in Deutschland gibt – nur leider noch nicht auf der Führungsebene. Das muss sich ändern und kann sich ändern. Und nach 23 Jahren Frauenförderplan im WDR ist meine Erfahrung: Von selbst passiert das nicht. Jörg Schönenborn, Chefredakteur Fernsehen, Westdeutscher Rundfunk
- Wenn auch Frauen in der Führungsetage sitzen, wirtschaften Unternehmen erfolgreicher. Was für die größten börsennotierten Unternehmen Europas gilt, kann für die Medienbranche nicht falsch sein. Leider hat sich das aber noch nicht in allen Unternehmen herumgesprochen. Da muss nachgeholfen werden – nützt ja nix! Dörte Kiehnlein, NDR-”Hamburg Journal”
- Quote – damit Macht nicht unter seinesgleichen bleibt. Julia Westlake, Moderatorin, NDR
- Die Quote ist und bleibt ein Miststück, aber wenn es nicht anders geht, wenn sich kaum einer an Artikel 3 des Grundgesetzes hält, dann muss sie halt übergangsweise einspringen. Traurig genug in einem angeblich doch so fortschrittlichen und aufgeklärten Land. Dunja Hayali, Morgenmagazin, ZDF
- Warum wir mehr Frauen in Leitungspositionen brauchen? Weil Frauen teamorientierter sind. Ulrike Herrmann, die tageszeitung
- Vor ein paar Jahren war ich noch fest davon überzeugt, die Zeit würde die eklatante Frauenlücke in den Chefetagen unserer Branche schon schließen. In manchen Bereichen – zum Beispiel in den Intendanzen der ARD – ist auch einiges passiert. Aber es fehlt noch vieles, und vor mancher Neubesetzung scheidender (oder ausgewechselter) Chefredakteure steht man kopfschüttelnd: warum kommen nicht die fähigen Frauen im Team zum Zug, sondern immer der gleiche Typus männlicher Allesversprecher? Sandra Maischberger, ARD-Moderatorin
Und welches Argument bringen Sie zum Thema "Frauenquote – pro oder contra" ein?
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