Karriereentwicklung: Was wirklich zählt! Über Experten, die „nichts Besonderes“ können
Teil 1: Leistungsträger haben oft ungeahnte besondere Kompetenzen
„In meinem Leben herrscht nur Kraut und Rüben“, klagte eine Bereichsleiterin, „da gibt es keinen roten Faden. Alle ein bis zwei Jahre wechsle ich die Firma. Ich habe kein festes Thema, ich bin wohl ein hoffnungsloser Fall.“ Auf den ersten Blick sah ihr Lebensweg tatsächlich ziemlich chaotisch aus – ständige Wechsel, unterschiedliche Positionen, immer wieder andere Firmen.
Grundsätzlich bin ich davon überzeugt, dass es bei jedem Menschen einen roten Faden gibt, wenn man nur lange genug sucht und tief genug gräbt. Meine mehr als 20-jährige Erfahrung mit dem Thema bei mehr als 1.000 Coaching-Prozessen bestätigt, dass sich am Ende immer ein stimmiges Bild ergibt.
Im Fall der Bereichsleiterin durchleuchteten wir ihren Berufsweg nach einer Konstante. Es kristallisierte sich tatsächlich ein wiederkehrendes Muster heraus: War die Managerin vor eine neue Aufgabe gestellt, packte sie jedes Mal die Neugier. Engagiert ging sie die Aufgabe an, war auch erfolgreich, doch genau dann wurde ihr langweilig – und sie ist gegangen.
„Nach sehr erfolgreicher Bewältigung wenden Sie sich der nächsten Herausforderung zu. Könnte darin nicht sogar eine besondere Stärke liegen?“ fragte ich sie. „Wenn ständig neue Herausforderungen wirklich Ihre Leidenschaft sind, benötigen Sie hierfür nur ein passendes Unternehmen, bei dem Sie von Projekt zu Projekt wechseln“, schlug ich vor, „oder das Umfeld einer Agentur oder Unternehmensberatung.“ Die Bereichsleiterin blickte mich überrascht an. „Ich dachte immer, ich müsste mich mit einem Thema profilieren.“
„Themen-Experten“ waren gestern
Themen-Experte sein oder werden zu müssen, glauben viele, die nach Orientierung im Leben suchen. So liest man es ja auch in diversen Marketing-Ratgebern. Sie haben die Vorstellung, sich auf ein bestimmtes Thema fokussieren zu müssen, in der Art: „Ich werde Experte für...“ Sie glauben, man müsse sich – ähnlich wie ein Informatiker, Fachanwalt oder Arzt – auf ein Thema, eine Tätigkeit oder Methode spezialisieren, um sich eine Art Alleinstellung zu erarbeiten.
Werden diese Leistungsträger dabei nicht fündig, überkommt sie schnell das Gefühl: „Ich kann nichts Besonderes“. Dabei übersehen sie, dass die besondere Kompetenz an ganz anderer Stelle liegen kann – etwa im Beherrschen eines Prozesses oder einer bestimmten „genialen“ Kombination von Tätigkeiten, Aufgaben oder Eigenschaften. Diese Besonderheiten erschließen sich meistens nicht auf Anhieb; sie sind sozusagen etwas Dahinter- und Darunterliegendes. Unsere Bereichsleiterin war übrigens, im Gegensatz zu einem Optimierer oder Sanierer, ein typischer „Aufbauer“.
Das Buch zum Thema
Wie Sie mit Ihrer eigenen Schatzsuche beginnen können, lesen Sie im zweiten Teil dieses Artikels oder in meinem neuen Wirtschaftsbuch. Was wirklich zählt! Leistung, Leidenschaft und Leichtigkeit für Top-Führungskräfte gibt Leistungsträgern einen praxisorientierten Wegweiser an die Hand, wie sie ihre Idealposition finden und erreichen.
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Kommentare
2. Chance
Liebe Frau Bungert-Stüttgen,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Leider wurde die Verlosung am 17. Januar beendet.
Ich habe jedoch eine gute Nachricht für Sie und alle Leser:
am 29. Januar 2014 erscheint der 2. Teil des Beitrags von Gudrun Happich, erneut mit der Möglichkeit, ein Exemplar ihres Buches "Was wirklich zählt" zu gewinnen.
Sehr gerne dürfen Sie Ihr Glück dann erneut versuchen - und ich darf Ihnen verraten: es lohnt sich!
Herzliche Grüße
Ulla Schneider für die Business-Netz-Redaktion
Über "Rote Fäden" lesend lernen
Das Thema "den roten Faden im eigenen Leben erkennen und weiterverfolgen" spricht mich sehr an. Und ich mag das Bild der Schatzsuche zu den eigenen Talenten. Vielleicht habe ich ja Glück und darf mich über das Buch freuen und lesend etwas Neues lernen.
Herzliche Grüße,
Angelika Bungert-Stüttgen
Aktuell würde ich die Aussage
Aktuell würde ich die Aussage was wirklich zählt mit einem Fragezeichen beenden - vielleicht schafft das Buch daraus ein Ausrufezeichen zu machen. Ich würde mich über das Buch freuen vg thomas
Der rote Faden und der Sekundäre Gewinn
Einen roten Faden hat jeder, aber nicht jeder will ihn auch wahr haben. Und dann wird es spannend wie Coaches damit umgehen.
Ich kenne das aus Projektkrisen, oft kennt der Kunde die Projekt-Schwachstellen nur zu genau, aber nicht selten wird auch an diesen festgehalten. Denn der sekundäre Gewinn, den man aus Krisen ziehen kann, mag manchmal attraktiver sein als die Lösung selber. Also wird weiter gejammert und die Krise wächst bist zum Super-Gau.
So in etwa ist es auch bei dem Roten Faden. Und dann sind richtig gute Projekt- und Führungskräftecoaches gefragt.
Das Buch würde ich gerne lesen, um von einer erfahrenen Kollegin zu erfahren, wie Sie mit diesem Thema umgeht.
Bianca Fuhrmann
Projekt-Voodoo® Projekt- & Führungskräftecoaching
Was wirklich zählt!
Ich sollte dieses Buch gewinnen, weil ich es ansonsten wahrscheinlich nie schaffen werde, meinen roten Faden zu finden.
Rote Fäden aufwickeln...
Klare Positionierung gilt nicht nur für Solo-Selbstständige, sondern auch für Mitarbeiter in Unternehmen. Doch ncihts ist schwerer, als den eigenen Roten Faden zu finden, an einem Ende anzupacken und nach und nach zu einem sauberen Knäuel aufzuwickeln. Damit dieses dann selbstbewusst und mit einem Lächeln potentiellen Arbeitgebern präsentiert werden kann.
Ich möchte dieses Buch unbedingt gewinnen, um meine Coachees auf diesem Weg noch besser und klarer unterstützen zu können und meinen Wissensvorsprung auszubauen. Und wenn es nicht gar zu vermessen wäre, würde ich mich auch noch über eine Signatur oder Widmung der Autorin sehr freuen.