Die Macht der Daten: Analytische Forschung in der Marktwirtschaft
Was macht eigentlich ein „Data Analyst“?
Wenn Sie nun dank rudimentärer Englischkenntnisse vermuten, dass sich hinter diesem Berufsbild die Auswertung von Daten versteckt, haben Sie nicht Unrecht. Die Bedeutung und Tragweite dieser Tätigkeit erschließt sich dem Laien allerdings nicht so leicht.
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Berufsbild „Data Analyst“ – was heißt das eigentlich?
Wenn hierzulande von Datenanalysten die Rede ist, denken viele gleich an die Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte und die „Spionage am Konsumenten“. Dabei kann heute kein größeres Unternehmen ohne Marketing-, Data- und/oder Business Analysts mehr existieren. Analysten sind wichtig und tragen maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens bei. Die Nachfrage nach Fachkräften in diesem Bereich ist daher auch denkbar hoch. Auf den gängigen Job-Portalen wie StepStone wird der „Data Analyst“ auffallend häufig gesucht – allein in München finden Sie in diesem Bereich derzeit über 50 Stellenausschreibungen. Außerdem gibt es auf StepStone auch eine Beschreibung des Berufsbildes. Unter anderem können Sie dort Folgendes lesen:
"In Jobs als Data Analyst arbeiten Sie in der Marktforschung, in der Marketingabteilung eines Unternehmens oder in der wissenschaftlichen Forschung. Mithilfe vordefinierter Modelle werten die Arbeitnehmer Daten aus. Anschließend werden diese Daten aufbereitet und in einem Report allgemein verständlich dargestellt."
Für die Finanzforschung und wie auch immer gearteten Marketingstrategien sind die Analysten also unabdingbar. Die Datenauswertung wird aber auch in Bereichen eingesetzt, die von diesen Ressorts weit entfernt liegen – zum Beispiel in der Medizin oder generell bei der Qualitätssicherung. Dementsprechend variieren die verschiedenen Tätigkeitsfelder und Aufgabenbereiche der Analysten – je nach Einsatzgebiet und Branche – teilweise sehr stark.
So arbeitet der Datenanalyst
Pauschalisiert und stark vereinfacht kann man die dem Datenanalisten zur Verfügung stehenden Mittel in drei unterschiedliche Kategorien einteilen: Werkzeuge beziehungsweise Tools, Strategien und Methoden. Logischerweise sind die Grenzen dieser Bereiche nicht klar abgetrennt, da die Verfolgung einer bestimmten Strategie sicher auch als Methode gelten kann. Wenn Sie nun das Vorgehen der Analysten (ebenfalls stark vereinfacht) und die grundlegende Intention hinter ihrer Tätigkeit formulieren möchten, müssen Sie sich an den drei Fragen „Was?”, „Wie?” und „Womit?” orientieren. Was genau soll also analysiert werden und wie ist das Ziel definiert? Außerdem muss erörtert werden, woher die Daten überhaupt stammen sollen und inwieweit sich aus den Ergebnissen der jeweiligen Erhebung eine Relation zu dem erstgenannten Gegenstand herstellen lässt. Hypothesen werden aufgestellt, Datensätze zusammengetragen und Abgleiche durchgeführt. Am Ende steht bestenfalls eine Erkenntnis, die sich das Unternehmen zunutze machen kann.
Starke Nachfrage im Bereich Big Data
Die Datenmengen, mit denen der Analyst umgehen muss, sind unterschiedlich groß beziehungsweise komplex. Mit dem Begriff Big Data bezeichnet man Daten-Mengen, die kaum noch oder gar nicht mehr im analogen Raum oder mithilfe klassischer Methoden der Datenverarbeitung ausgewertet werden können. Daher nutzen die Analysten im Bereich Big Data spezielle, häufig intern entwickelte (oder modifizierte) Software-Lösungen und Methoden, um den riesigen Datensätzen Erkenntnisse abzuringen. Auf diese Weise kann sich ein Unternehmen einen merklichen Wettbewerbsvorteil erarbeiten. In diesem Bereich mangelt es vielen Firmen derzeit an qualifizierten Bewerbern, die eben nicht nur das betriebswirtschaftliche Know-how, sondern auch fundierte Kenntnisse im IT-Bereich mitbringen. Komplizierte Algorithmen, schwierige Problemstellungen und diffizile Strukturen – falls Sie also in diesem Bereich Karriere machen möchte, müssen Sie sich auf ihrem Metier jeden Tag weiterbilden und stets über Neuerungen informiert sein.
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Kommentare
Hohe Nachfrage
"Analysten sind wichtig und tragen maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens bei. Die Nachfrage nach Fachkräften in diesem Bereich ist daher auch denkbar hoch (...)" - gleiches habe ich auch an meiner Universität beobachten können. Unser schwarzes Brett ist derzeit überfüllt mit derartigen Angeboten. Wie es auch so schön im Artikel beschrieben ist : Insbesondere die großen Unternehmen sind aber auch angewiesen darauf. Somit ist es auch keine Frage warum das T5 KarrierePortal und andere Top Jobbörsen einfach übersäht sind davon. Es ist wirklich schwachsinn da gleich von Verletzung der Persönlichkeitsrechte zu sprechen. Gibt wirklich viele Vorteile - man sollte tatsächlich die Hälfte der Bevölkerung mal diesbzgl. aufklären.
Danke für den guten Artikel.Lieben Gruß!