Der Unterschied zwischen Fort- und Weiterbildung - einfach erklärt
Nach einer Ausbildung, in der eine Grundausbildung für einen bestimmten Beruf erfolgt, beginnen sehr viele Menschen im Laufe ihrer Karriere Weiter- oder Fortbildungen. Das hat vielseitige Gründe – grundsätzlich soll neues Wissen erworben werden.
Beides zählt als Bildungsmaßnahme, trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen einer Fortbildung und einer Weiterbildung, den man kennen sollte.
Was also genau eine Weiterbildung und was eine Fortbildung ist und wo entsprechend der Unterschied liegt, beleuchten wir in diesem Beitrag näher.
Was ist eine Weiterbildung?
Eine Weiterbildung dient zur Erweiterung der bisherigen Qualifikationen und kann gänzlich unabhängig von der bisherigen beruflichen Tätigkeit absolviert werden. Es ist nicht immer zwingend berufliches Vorwissen oder der Abschluss einer Ausbildung nötig – von einigen Bildungsträgern wird dies jedoch vorausgesetzt und kann die Weiterbildung vereinfachen.
Dennoch werden in einer Weiterbildung häufig keine für den aktuell ausgeübten Beruf relevanten Inhalte gelehrt, so wie es in einer Fortbildung üblich ist. Allerdings können Menschen nach einer Weiterbildung völlig neue Perspektiven aufbauen und sich gegebenenfalls sogar beruflich neu orientieren, denn sie erhalten in der Regel nach dem Abschluss einer Prüfung auch anerkannte Zeugnisse und Zertifikate.
Die Kurse für Weiterbildungen finden sowohl vor Ort beim Anbieter als auch online statt, je nachdem, für welchen Träger man sich entscheidet. Aufgrund des größeren Umfangs sind sie nahezu immer länger als Fortbildungen. In manchen Fällen bieten auch Universitäten solche Weiterbildungen an.
Da der Arbeitgeber mit solchen Weiterbildungen nichts zu tun hat, sondern aus Eigeninitiative absolviert werden, müssen sie eigentlich immer vom Arbeitnehmer selbst gezahlt werden. In manchen Fällen übernimmt der Arbeitgeber sie jedoch trotzdem, daher lohnt es sich, nachzufragen.
Was ist eine Fortbildung?
Für eine Fortbildung muss meist ein Berufsabschluss sowie entsprechende Berufserfahrung vorgewiesen werden können, da sich diese inhaltlich nach dem aktuell ausgeübten Beruf richtet und die Kenntnisse anpassen und erweitern soll. Tatsächlich wird der Begriff Fortbildung sogar im Berufsbildungsgesetz ganz genau definiert.
Es gibt vier verschiedene Arten von Fortbildung:
- Erhaltungsfortbildung: Auffrischung von vorhandenem Wissen
- Erweiterungsfortbildung: Vorhandenes Wissen erweitern
- Anpassungsfortbildung: Vorhandene Kenntnisse an neue Begebenheiten anpassen
- Aufstiegsfortbildung: Ermöglicht den Aufstieg in höhere Positionen
Insbesondere die Aufstiegsfortbildung ist meist mit einer abschließenden Prüfung und dem Erhalt eines Zeugnisses oder Zertifikats verbunden – dies ist aber auch in den anderen Fortbildungen nicht unüblich. Von der Dauer unterscheiden sich Fortbildungen sehr von Weiterbildungen, denn sie sind fast immer deutlich kürzer.
Manchmal finden Fortbildungen sogar im eigenen Unternehmen statt und werden vom Arbeitgeber organisiert und finanziert, oft sind es jedoch auch hier unabhängige Bildungsträger, bei denen diese absolviert werden. Vor allem dann, wenn eine neue Aufgabe übernommen oder eine neue Maschine bedient werden soll, kommt eine Fortbildung ins Spiel, um den Beruf weiter ausüben zu können.
Trägt der Arbeitgeber die Kosten, wird jedoch häufig auch eine Vereinbarung über etwaige Rückzahlungen getroffen, sollte der Arbeitnehmer das Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum nach der Fortbildung frühzeitig verlassen wollen.
Konkrete Unterschiede zwischen Fort- und Weiterbildung
Die Fortbildung bezieht sich inhaltlich im Gegensatz zu einer Weiterbildung ganz spezifisch auf bisheriges Wissen und zum Beispiel durch eine Ausbildung erworbene Kenntnisse. Eine Weiterbildung hingegen kann schon vorhandene Qualifikationen erweitern, ohne dass die Inhalte überhaupt mit dem aktuellen Beruf zu tun haben. Daher sind Weiterbildungen auch sehr viel flexibler auszuüben. Wie erwähnt unterscheidet sich auch die Länge der Bildungsmaßnahme meist enorm.
Bezüglich der Kosten ist es bei Fortbildungen viel wahrscheinlicher, dass der Arbeitgeber diese übernimmt, während Weiterbildungen nahezu immer selbst finanziert werden müssen.
Fazit
Auch wenn es sich sowohl bei Fort- als auch bei Weiterbildungen um Bildungsmaßnahmen mit dem Ziel von Wissenserwerb handelt, unterscheiden sie sich maßgeblich dennoch voneinander. Beide können jedoch die beruflichen Perspektiven positiv verbessern und werden so sehr häufig absolviert, um eine Veränderung zu erwirken. Je nach Weiterbildung bzw. Fortbildung können ganz neue Tätigkeiten oder Positionen erreicht werden, ob nun im aktuellen oder in einem neuen Job.
Insbesondere die schließlich erworbenen Zeugnisse oder Zertifikate können für die künftige Karriere sehr nützlich sein, sofern sie anerkannt werden. Im Übrigen können die Kosten häufig auch, zumindest teilweise, von den Steuern abgesetzt werden.
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