TUN: Wie wäre es mit einem Tagesprojekt?
Ziele erreichen: Wenn der Berg zu hoch ist
Kennen Sie das?
Sie haben Ihr berufliches Megaprojekt zum x-ten Mal angefangen. Und doch sind Sie nicht richtig gestartet. Lieber noch mal sacken lassen und die Planung überarbeiten… Der Berg ist einfach zu groß. Der Gipfel noch nicht zu erkennen. Also laufen Sie vielleicht lieber gar nicht erst los.
Das quält.
Wie wäre es mit einem Kurswechsel? Tagesprojekte statt Megaprojekt?
Megaprojekte sind oft Berge
Viele Menschen
- beabsichtigen, sich beruflich zu verändern
- möchten einen neuen Job erreichen
- wollen Ordnung ins eigene Büro bringen
- würden gerne ihr Selbstmarketing verbessern
- müssten das Kundenprojekt langsam mal angehen
- würden gerne mit dem Rauchen aufhören
- sollten ihr Zeitmanagement optimieren
- könnten mal ihre die Kundendatei generalüberholen
Und so weiter, und so weiter.
Solche Veränderungen haben eines gemeinsam: Sie sind Megaprojekte. Sie verleiten dazu, durch den Respekt vor dem Umfang und Aufwand des Projektes zu versanden. Man bleibt in der Planung stecken, in Ideen, wie das Projekt sein könnte, wenn man denn mal Zeit hätte für so ein Riesending.
Berge, die man mal erklimmen würde, wenn man denn den Rahmen dazu hätte. Und doch können Sie sie angehen. Indem Sie bloß einen groben Gesamtplan machen – bloß nicht zu perfekt und detailreich. Und dann TUN.
TUN: Das Umsetzen von Plänen
Denn Planung ist zwar wichtig, ja bei großen komplexen Projekten sogar unerlässlich. Aber die besten Pläne nutzen nichts, wenn man nicht in die Umsetzung kommt. Was fehlt, ist dann häufig das TUN. Denn letztendlich zählt das Ergebnis. Und das erreicht man eben nicht allein durch Planung, sondern durch Umsetzung, durch TUN.
Erfolg der kleinen Schritte: Ihr Tagesprojekt
Schon Beppo der Straßenkehrer in Michael Endes Klassiker Momo wusste, dass das Betrachten des ganzen Megaprojekts oft zu Stress und Lähmung führt „Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man“. Und hat auch gleich die Lösung für Ihr Megaprojekt: „Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.“
Statt das Gefühl zu haben, man müsse jetzt sofort mit der Umsetzung des gesamten Projektes starten, sozusagen sofort den Gipfel erklimmen, lohnt es sich in kleinen Schritten vorzugehen.
Schaffen Sie sich Tag für Tag ein neues kleines Projektziel, das Sie an diesem Tag auch abarbeiten und vollenden können. Ihr tägliches TAGESPROJEKT.
Unterteilen Sie also Ihr Megaprojekt in viele kleine Tagesprojekte.
Ihr Tagesprojekt - Beispiel Jobsuche
Stellen Sie sich vor, Sie würden einen neuen Job suchen. Irgendwie hält Sie aber immer wieder etwas davon ab. Sie hängen noch zu sehr im alten Job fest. Der Stellenmarkt ist zu unübersichtlich. Sie müssten erstmal ein neues Foto von sich machen. Sie wissen gar nicht mehr genau, wie man sich bewerben würde. Sie haben ja gar kein Netzwerk. Eigentlich wissen Sie gar nicht, was Sie wollen und was Sie können…
Fangen Sie klein an. Legen Sie los mit kleinen Tagesprojekten, die zum Beispiel so aussehen könnten:
Tag | Aufgabe | |
1: | Auflistung meiner Fähigkeiten und Priorisierung nach Top Five. | |
2: | Recherche bei XING nach 10 Gesprächspartnern, mit denen ich einen Kaffee trinken gehe. | |
3: | Telefonische Vereinbarung von drei Gesprächsterminen zum Kaffeetrinken | |
4: | Kaffeetrinken mit einem der drei Experten aus meinem Netzwerk | |
5: | Recherche nach 10 Jobmessen, Karrieretagen und für mich passende Fachmessen | |
6: | Neugestaltung und Überarbeitung meines Lebenslaufes | |
7: | Pause | |
8: | Fotoshooting – neue Profilfotos für XING und Bewerbungsunterlagen erstellen. | |
9: | Klassische Stellensuche: Datenbankrecherche Monster, Stepstone und Co. | |
10: | Drei Bewerbungen an 100 Prozent passende Stellenausschreibungen formulieren. | |
11: | Vorbereitung eines Messebesuchs: Wer sind die Aussteller, wer lohnt sich für ein Gespräch, was möchte ich fragen, Erstellung einer Liste mit Todos? | |
12: | Besuch einer Messe, Führen von mindestens fünf Interviews, Sammeln von Visitenkarten | |
13: | Nachbereiten der Messe, Dankesmails an Gesprächspartner und Adden in XING | |
14: | Sortieren, Abgleich mit Megaprojekt-Plan, Pause, Belohnung |
10 Tipps für Ihr erfolgreiches Tagesprojekt
Abschließend habe ich noch ein paar Tipps zur Realisierung Ihres persönlichen Themas in Form von Tagesprojekten:
- Unterteilen Sie einmalig Ihr Megaprojekt in ganz viele Tagesprojekte und legen Sie den Plan in die Schublade. Schauen Sie ab und zu drauf, wenn Ihnen das nächste Tagesziel mal nicht einfallen sollte.
- Formulieren Sie täglich Ihr Tagesziel, Ihren Plan am Abend vorher oder am Morgen desselben Tages.
- Planen Sie Ihr Tagesprojekt so, dass es für Sie passt. Sie sollen es am Abend erfolgreich abschließen können.
- Setzen Sie sich jeweils ein Ziel in richtiger Größe: Herausfordernd, aber leistbar. Seien Sie mutig und realistisch zugleich!
- Starten Sie stets bereits am Morgen mit dem TUN. Das Tagesprojekt hat Priorität 1 am Tag!
- Berücksichtigen Sie dabei auch, dass Sie noch Ihre regulären Dinge im Laufe des Tages erreichen können.
- Belohnen Sie sich für die Erreichung eines Ziels. Gehen Sie Eis essen, treffen Sie eine Freundin oder besuchen Sie eine Sauna. Wählen Sie eine Belohnung, die zu Ihnen passt.
- Wenn Sie ein Tagesziel nicht erreichen, malträtieren Sie sich nicht. Schreiben Sie es in Ihr Protokoll, aber haken Sie es dann ab.
- Stapeln Sie keine unerledigten Tagesprojekte, sondern wählen Sie – soweit möglich – jeden Tag ein neues Projekt.
- Gleichen Sie Ihre Projekte ab und zu mit Ihrem Megaprojekt ab.
Wenn Sie mit Freude und Gelassenheit ans Werk gehen und einfach einfache Dinge TUN, werden Sie erstaunt sein, dass Sie auf diesem Weg dem Ziel Ihres Megaprojektes auch näher kommen. Eben auf dem Weg der kleinen Schritte.
Beppo der Straßenkehrer wusste das: „Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Atem. Das ist wichtig.“
Hier finden Sie weitere Beiträge zu unserem Projekt Kurswechsel: Frischer Wind für Business und Karriere
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