Es ist besser, auf einem neuen Weg zu stolpern, als auf der Stelle zu treten
Unsere Omas wurden nicht gefragt, ob sie in ihrer Komfort-Zone bleiben wollen, sondern mussten oft unfreiwillig neue Wege gehen. Dennoch oder gerade deswegen wussten sie, dass es besser ist, sich auf den Weg zu machen, als auf der Stelle zu treten. Ausprobieren, Tun, Einlassen und Zulassen sind hier die Zauberworte.
Neue Wege gehen
Ich erinnere mich noch ganz genau an eine Situation, wo sich meine Großmutter, in meinen Augen von einem Tag auf den anderen, von ihren geliebten Tieren trennte. Sie merkte mir an, dass ich das so gar nicht verstehen konnte. Das ich innerlich dachte, das geht doch nicht. Behutsam nahm sie mich zur Seite und sagte in ihrer warmen bayrischen Art zu mir: „Woast Dearndl, des war jetzt nur no an haufa arwat aber koa verdienst mehr. Do muaß ma dann wos neis probieren.“
Und das hat sie dann auch. Was Neues probiert. Auf den Feldern, wo früher die Kühe standen, hat sie dann mit meinem Opa zusammen Pfefferminztee angebaut. Gerade am Anfang war das nicht einfach, und so manche Ernte ist dem starken Regen, Ungeziefer oder zu kalten Sommer zum Opfer gefallen. Doch sie haben Routine gekriegt und so manches Jahr beste Ernten erzielen.
…und mir hat es einen heidenspaß gemacht mich in den geernteten Pfefferminztee plumpsen zu lassen und im dem intensiven Geruch frischer Pfefferminze einzutauchen!
Auf der Stelle treten macht uns unzufrieden
Fragen Sie sich mal: Wie lange hadern Sie schon mit Ihrem alten Weg?
Ich meine: wie lange beschäftigt Sie die jetzige Situation schon? Haben Sie schon allen Freunden und Kollegen davon erzählt, dass es Ihnen jetzt reicht, Sie keine Lust mehr haben, völlig genervt sind, auf der Stelle treten und nicht vorwärtskommen, … ? Meistens kennen wir zumindest Jemanden, der uns mit seiner Unzufriedenheit in den Ohren liegt, und wir dann so easy denken: „Mann ändere endlich was, aber nerv mich nicht mehr damit“.
Und wie sieht es bei Ihnen aus? Können Sie so einfach aussteigen aus Ihrer Situation, oder geht es Ihnen so wie vielen anderen, dass Sie denken. „Boh, toll was die anderen sich alles trauen, das könnt ich nie.“
Was passiert in Ihnen drin, wenn Ihre Freunde sagen: „Such Dir einen neuen Job, verlasse doch endlich den nervenden Partner, tu was und rede nicht nur drüber“? Sind Sie dann eher ratlos und wissen nicht so recht was denn, wie denn, wohin denn? Und entsteht sowas wie ein Vakuum in Ihnen drin? In dieser Hinsicht hatten es unsere Omas leichter. Da gab es nicht soviele Optionen die ihnen die Entscheidung so schwer gemacht hätten. Da war entweder hinnehmen und akzeptieren oder die Konsequenzen ziehen und sich auf den Weg machen. Basta.
Die Qual der Wahl: ein Coaching-Impuls
Heute haben wir so viele Möglichkeiten, dass es uns oft schwer fällt eine Entscheidung zu treffen. Was ist wirklich das Richtige? Welche Optionen passen wirklich? Was genau mag ich eigentlich ändern? …
Also wo und wie starten? Wenn Sie auch zuviele Möglichkeiten im Kopf haben, hilft ein Coaching-Impuls, den ich gerne anwende, wenn sich das Knäuel im Kopf so gar nicht auflösen mag:
- Schreiben Sie als erstes alle Alternativen auf die Ihnen einfallen. Das geht sehr einfach mit dem Alternativrad von Sabine Asgodom (finden Sie in ihrem Buch So coache ich ).
- Dann beantworten Sie sich unabhängig von den gefundenen Alternativen folgende Fragen:
- Was ist Ihnen wirklich wichtig?
- Was macht Ihnen Freude?
- Was können Sie gut?
5-10 Antworten pro Frage sind sinnvoll.
- Bewerten Sie die Antworten dann auf einer Skala von 1-10.
1 = hat heute keinen Platz in meinem Leben,
10 = habe ich bereits perfekt in mein Leben integriert.
Nun haben Sie zu jeder Antwort eine Einschätzung, die meist alleine schon einige Erkenntnisse birgt. - Im nächsten Schritt fragen Sie sich: Was davon möchten Sie stärker leben? Von was wollen Sie in Zukunft mehr haben (je Frage max. 3 Antworten auswählen).
- Überlegen Sie welche der aufgeschriebenen Alternativen nun noch zu den gefundenen Antworten dazu passen. Die anderen Alternativen streichen Sie einfach weg.
- Jetzt können Sie Ihre Favoriten relativ leicht erkennen und mit dem Ergebnis weiterarbeiten.
Ob das Ergebnis dann „Alles Neu“ heißt oder einfach ein bewussterer Umgang mit dem was ist, entscheidet sich während des Prozesses. Wer sagt denn, dass man immer alles gleich ändern muss? Zwischen schwarz und weiß gibt es so viele Farben, da ist auch für Sie die richtige dabei.
Das einzig Wichtige ist, dass Sie bereit sind, den Preis zu bezahlen und der kann heißen, dass es am Anfang holperig ist. Meine Erfahrung: Lebensfreude, Energie und das Gefühl, selbst über das eigene Leben zu entscheiden, kehren zurück und machen uns glücklich. Also, warum nicht auf unsere Omas hören und es einfach TUN? Schließlich ist alles schwer, bevor es leicht wird.
Das Buch zum Thema
In ihrem brandaktuellen Buch Wissen, wo's lang geht gibt Silvia Ziolkowski inspirierende und motivierende Impulse für unsere Zukunftsentwicklung.
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