Karriereplanung und Karriereförderung: Setzen Sie auf Synchronizität
Ihre Karriereplanung sollte wenig mit Zufall zu tun haben – wohl aber mit Sychronizität
Als rational denkender Mensch planen Sie Ihre Karriere. Sie setzen sich konkrete Ziele, die Sie realisieren. Und doch gibt es immer diese Momente, in denen Sie zufällig eine wichtige Information erhalten oder Sie einen früheren Kollegen treffen, der Ihnen ein tolles Angebot macht. Alles nur Zufall? Fragen Sie sich dann „Ist es Zufall oder Schicksal?“
Das Problem, mit dem Sie sich konfrontiert sehen, ist folgendes:
Sie orientieren sich an dem westlich verstandenen Kausalitätsprinzip von Ursache und Wirkung, die natürlich zeitlich voneinander versetzt auftreten. So fällt es dann aus dieser Perspektive schwer, die Verbindung zwischen diesem Ereignis und Ihnen herzustellen. Doch diese Perspektive des Kausalitätsprinzips hat sich nicht allein dank der östlichen Philosophie und der Quantenphysik geweitet, sondern auch schon C.G. Jung schrieb „Jede Antwort der Natur ist daher belastet durch die Art der Fragestellung, und das Ergebnis stellt ein Mischprodukt dar…Es kann sich daher nicht um Ursache und Effekt handeln, sondern um ein Zusammenfallen in der Zeit, eine Art von Gleichzeitigkeit. Um des Merkmals der Gleichzeitigkeit willen habe ich den Ausdruck Synchronizität gewählt…So bedeutet denn Synchronizität zunächst die Gleichzeitigkeit eines gewissen psychischen Zustandes mit einem oder mehreren äußeren Ereignissen…“(C.G.Jung, Synchronizität, Akausalität und Okkultismus, dtv, 1990).
Sich für diese Synchronizität – oder auch Gleichzeitigkeit – zu sensibilisieren, heißt nichts anderes, als bewusst die äußeren Ereignisse mit inneren Absichten zu verbinden und vice versa. Dadurch eröffnen sich Chancen, die Sie für Ihre Karriere nutzen sollten.
Warum Synchronizität für Ihre Karriere eine wichtige Rolle spielen sollte: 3 Gründe
Grund 1: Synchronizität beschert Ihnen wertvolle Zu-Fälle
Ob Sie auf einer Networking-Veranstaltung mit jemanden ins Gespräch kommen, der sich wie Sie gerade mit Change Management Prozessen beschäftigt. Ob Sie einen Werbebrief erhalten, der Ihnen Informationen über ein Seminar zur Weiterbildung bietet. Ob Sie gerade eine E-Mail an einen Kunden verfassen, der während Sie diese schreiben, mit einem anderen Kunden telefoniert und Sie weiterempfiehlt, all diese Zu-Fälle sind Zeichen der Synchronizität. Und all diese Zu-Fälle unterstützen Ihre Karriere. Lernen Sie diese als solche zu deuten.
Grund 2: Synchronizität unterstützt Ihre Absichten und Ziele
Für die Realisierung Ihrer Ziele planen Sie nicht allein konkrete Schritte. Oft gibt es auch Ideen oder Absichten, die Sie für einen einzelnen Karriereschritt ins Auge fassen. Sei es sich mit den Gepflogenheiten britischer Verhandlungstaktiken vertraut zu machen, da Ihr Unternehmen mit einer britischen Firma kooperieren will. Sie beginnen schon nach Informationen zu recherchieren, als mehrere Dinge gleichzeitig geschehen. Ein Networkkontakt lädt Sie per E-Mail zu einem Vortrag der Deutsch-Britischen Handelskammer ein. Ihre Sekretärin klopft an und fragt, ob der Kollege Herr B. aus dem Controlling kurz mit Ihnen sprechen kann. Dabei fällt Ihnen ein, dass Herr B. in England studiert und jahrelang gearbeitet hat, bevor er zurück nach Deutschland kam.
Oftmals allerdings treten die äußeren Ereignisse, die auf so wunderbare Weise Ihre inneren Absichten und Ziele unterstützen, erst Tage oder Wochen später in Ihr Leben, so dass es manches Mal schwer fällt, hier eine Synchronizität zu entdecken. Deshalb ist es wichtig, eigene Absichten in Ihrem Bewusstsein zu verankern – und am besten in Ihrem Terminplaner zu vermerken – damit Sie schnell das äußere Ereignis mit Ihrer Absicht verbinden können, sonst verpassen Sie eventuell einen dieser glücklichen Zufälle.
Grund 3: Synchronizität trägt wegweisende Impulse an Sie heran
Andererseits bietet Ihnen die Synchronizität Anregungen, die erst mal wenig mit Ihren Zielen oder Absichten zu tun haben. Da im Zeitalter des Internets und der globalen Vernetzung alles gleichzeitig abzulaufen scheint und transparent gemacht wird, werden Sie mit vielen solcher Impulse konfrontiert und fast schon bombardiert. Und doch wird Ihr subjektiver Filter nur die Impulse herausselektieren, die etwas in Ihnen bewegen. So mancher dieser Impulse wird sofort eine Idee für Ihre Karriere freisetzen. Andere dagegen werden erst zu einem späteren Zeitpunkt relevant werden.
Sensibilisieren Sie sich für die Synchronizität in Ihrem Leben: 3 Schritte
Schritt 1: Machen Sie sich Ihre Absichten bewusst
Öffnen Sie sich in Ihrer Karriereplanung für Ihre Absichten. Anders als Ihre Ziele sind Ihre Absichten kleine, feine Impulse, Ideen und Gedankenblitze, die Sie meist nur für einen kurzen Augenblick wahrnehmen, die jedoch Ihre Karriere fördern und unterstützen würden. Solche Absichten sind beispielsweise
- bestimmte Fähigkeiten auszubauen.
- sich mit die Zielgruppe Eltern + Kind auseinanderzusetzen.
- einen Kunden spontan anzurufen, statt zum vereinbarten Termin.
- Ihren Mitarbeiter Herr K. zusammen mit der Mitarbeiterin Frau S. eine Aufgabe bearbeiten zu lassen, obwohl Sie sich unsicher sind, dass dies gut gehen könnte.
Sich diese Absichten – oder Gedankenimpulse – bewusst zu machen, ist deshalb so wichtig, weil Sie
- anders als bei Ihren Zielen, die Sie schriftlich fixiert haben, diese schnell wieder aus Ihrem Blickfeld verlieren und Sie so äußere Ereignisse der Synchronizität nicht mehr mit Ihrer Absicht in Verbindung bringen können.
- so nicht darauf achten, was um Sie herum geschieht, d.h. Ihr selektiver Filter hat seine Suchkriterien nicht erweitert und verpasst somit Signale und Hinweise, die mit Ihren Absichten zu tun haben.
Deshalb notieren Sie Ihre Absichten und Gedankenimpulse als Stichwort in Ihrem Organizer, in Ihrem Terminplaner oder in Ihrem Ideenlogbuch. Durch dieses Fixieren werden Ihre Absichten stärker in Ihrem Bewusstsein verankert.
Schritt 2: Üben Sie sich in aktiver Geduld
Ziele für Ihre Karriere zu realisieren, ist ein aktiver Vorgang, d.h. Sie planen und schreiten zur Tat. Sich für die Zu-Fälle der Synchronizität zu öffnen, fordert von Ihnen eine andere Haltung: die der aktiven Geduld, d.h. lassen Sie los, ohne loszulassen. Dafür halten Sie Ihre Absichten in Ihrer Aufmerksamkeit verankert und warten auf das Eintreten der Synchronizität. In dieser Haltung der aktiven Geduld vertrauen Sie darauf, dass äußere Ereignisse eintreten werden, die als eine Antwort zu Ihren Absichten verstanden werden können.
Durch diese Erwartungshaltung erhöhen Sie gleichzeitig Ihre Aufmerksamkeit. Ihr subjektiver Filter wird all die vielen Informationen, die Sie erhalten, nun auch nach potenziellen Verbindungen zu Ihren Gedankenimpulsen und Absichten durchsuchen. Und dies ist wichtig.
Schritt 3: Lernen Sie die Signale der Synchronizität wahrzunehmen
In manchen Fällen fällt es leicht, die Verbindung herzustellen, d.h. die Synchronizität tritt offen zutage. Manches Mal jedoch scheint nichts zu geschehen. Vielleicht liegt es jedoch auch daran, dass Sie sich für die Signale der Sychronizität zu wenig geöffnet haben. Denn diese sind oftmals sehr subtil wie:
- Sie sind auf einer Messe und unter all den vielen Gesichtern entdecken Sie einen Mann, der die gleiche Krawatte trägt wie Sie. Sprechen Sie ihn an. Und nach der kurzen Phase des Small-Talks bemerken Sie etwas über Ihr persönliches Thema. Seien Sie dann nicht zu überrascht über den Fortgang des Gespräches.
- Ein Geschäftspartner, von dem Sie schon seit Wochen nichts mehr gehört haben, ruft Sie an. Statt ihn abzuwimmeln, hören Sie, was er Ihnen zu berichten hat. Gibt er Ihnen einen wichtigen Impuls oder teilt er Ihnen etwas zu Ihrer Absicht mit?
- In den vergangenen Tagen treffen Sie immer wieder auf Ihren Mitarbeiter Herr K. und Ihre Mitarbeiterin Frau S., die Ihre Köpfe zusammen stecken – ob in der Kantine, im Fahrstuhl oder in der Kaffeeküche. Für Sie ein Signal, dass Sie an beide die Aufgabe delegieren können.
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