Kunst kaufen mit Kryptowährungen
Haben Sie sich schon einmal mit Kryptowährungen beschäftigt, wissen Sie, dass viele von ihnen – darunter auch Bitcoin, die älteste Kryptowährung der Welt – auf der Blockchain-Technologie basieren. Diese ermöglicht den Handel mit digitalisierten Vermögenswerten. Dabei muss es sich nicht zwingend um Geldwerte handeln. Auch Non-bankable Assets wie Immobilien oder Gemälde können auf die Weise gehandelt werden.
Zusätzlich beschleunigte sich die Digitalisierung des Kunstmarktes in den vergangenen Monaten durch neue Formen der Kunstbetrachtung. Nicht zuletzt liegt es an der Pandemie, dass Kuratoren gezwungen waren, ihre Räume per Live-Stream oder Video-Chat zu öffnen.
Krypotkunst, Krypotwährungen - beschäftigen sich Galerien überhaupt damit?
Natürlich, besonders eine online Kunstgalerie beschäftigt sich schon seit Dezember 2017 mit Kryptowährungen und hat daher 2019 ein Zahlungssystem für Bitcoin eingeführt: SINGULART. Im Juli 2019 wurde erstmals ein Werk mit Bitcoin auf SINGULART erworben: „The King of Street Art” (2019) des französischen Street Artists Vincent Bardou.
singulart.com © Vincent Bardou
Was hat es mit der Kryptokunst auf sich?
Bei den Kryptowährungen handelt es sich um die bislang bekannteste Anwendung der Blockchain-Technologie. Diese „Datenkette“ ist jedoch nicht nur darauf beschränkt, Währungstransaktionen zu unterstützen und neue Währungen hervorzubringen. Bereits seit mehreren Jahren wächst ein ganz neuer Markt, der der traditionellen Kunstwelt unter Umständen irgendwann den Rang abläuft. Die Rede ist von der Kryptokunst. Hierbei handelt es sich um Kunstwerke, die auf eigenen Kryptoplattformen gehandelt werden. Diese dienen als Bindeglied zwischen den Künstlern und den Sammlern. Sie ermöglichen das Entstehen kreativer Kunstwerke ohne großen Zeitaufwand. Dadurch erhält jedermann Zugang auf den Kunstmarkt. Gleichzeitig kann über entsprechende Plattformen der Verkauf direkt geregelt werden, was eine weitere Zeitersparnis mit sich bringt.
Aber wie funktioniert dieser Prozess nun genau? Kaufen Sie ein Kryptokunstwerk, erhalten Sie die entsprechende Datei sowie einen non-fungible Token. Dieser wird mit NFT abgekürzt. Die NFT-Technologie erlaubt den dezentralen Kauf von:
- digitalen Bildern,
- animierten Videos,
- Bestandteilen in virtuellen Welten oder
- Memes.
Hierbei erwerben Sie einen non-fungible Token, bei denen im Gegensatz zu klassischen Kryptowährungen jeder einzigartig ist. Das bedeutet, er ist von den anderen klar unterscheidbar. Der entsprechende Token ist untrennbar mit dem von Ihnen erworbenen Kunstwerk verbunden. Sein Besitz bestätigt auch Ihren Anspruch auf das jeweilige Bild oder Video. Durch die Blockchain sind Ihre Eigentumsverhältnisse abgesichert.
Durch die NFT-Technologie können Sie sich beispielsweise damit brüsten, die Originalversion eines digitalen Bilds zu besitzen. Dennoch ist dieses nicht in Ihrer alleinigen Obhut. Vielmehr kann die ganze Welt es online bewundern, herunterladen oder vervielfältigen. Dementsprechend geht es bei Kryptokunst nicht um den alleinigen Besitz einer Datei. Die Mehrzahl der Käufer erhofft sich, das erworbene Kunstwerk innerhalb kurzer Zeit gewinnbringend zu veräußern.
Info:
Die NFT-Zertifizierung sorgt dafür, dass eine beliebig reproduzierbare Datei ein handelbares Original und damit ein womöglich wertvolles Sammlerstück wird. Sie ist nicht nur auf Kunstwerke wie Fotografien und Zeichnungen beschränkt, sondern kann bereits bei einem Pixel genutzt werden.
Sind die Mona Lisa oder Der Schrei bald als Kryptokunst zu sehen?
Bisher haben sich erst die klassischen Auktionshäuser wie Sotheby’s und Christie’s in den NFT Markt gewagt, während klassische Kunstgalerien noch zögern. Immerhin ist die Kryptokunst ein vergleichsweise neues Phänomen. Dennoch gibt es inzwischen mehrere Künstler, die sich auf kryptonahe Kunst fokussieren. Diese kann einerseits Memes oder GIFs gifs ähnels, es werden aber auch digitale Kunstwerke oder Collagen geschaffen Unabhängig vom ästhetischen Wert eines Kunstwerks, wird dieses ohne Gegenständlichkeit zu einem digitalen Objekt. Die Faszination hinter den NFT Kunstwerken ist manchmal selbst für Kunstexperten schwer nachvollziehbar, doch eine neue Art von Kunstsammlern ist dank ihnen in den Markt eingestiegen und es ist spannend zu sehen wie es sich entwickeln wird. .
Info:
Auch auf dem klassischen Kunstmarkt finden Sie zum Teil Kunst, die nicht gegenständlich ist. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Performances oder Videos.
Bei der Kryptokunst entscheidet oftmals der ideelle Wert über die Begeisterung auf dem Markt. Im Gegensatz zur klassischen Kunst gibt es zahlreiche neue Marktmechanismen. Viele Plattformen möchten möglichst vielen Anlegern Zugang zu entsprechenden Kunstwerken bieten. Daher fällt der Marktzugang bei ihnen niedrigschwellig aus. Es reicht bereits, sich einen kostenfreien Account auf einer entsprechenden Plattform anzulegen. Auch für Kunstschaffende werden die Hürden für die Veröffentlichung ihrer Werke aufgehoben. Jedoch sollten Sie beachten, dass Plattformen teilweise eine Art Pfand für die Identifizierung als Künstler fordern. Beispielsweise handelt es sich dabei um einen gewissen Betrag in populären Kryptowährungen wie Ethereum oder Bitcoin.
Digitale Kunst wird zunehmend gefragter
Obgleich der Kryptokunstmarkt aus Sicht der Öffentlichkeit noch wenig Beachtung erfährt, werden digitale Kunstwerke unter Sammlern immer gefragter. Im Jahr 2020 bezahlte ein Kunstsammler aus Miami rund 67.000 US-Dollar für einen Videoclip mit einer Laufzeit von zehn Sekunden. Auf diesem sah man den unbekleideten Ex-Präsidenten Donald Trump am Boden liegen. Den animierten Clip veräußerte der stolze Besitzer rund vier Monate später für rund 6,6 Millionen US-Dollar. Der Urheber, ein amerikanischer Künstler, erhielt einen Anteil von zehn Prozent vom Verkaufspreis.
Wurden digitale Kunstwerke früher noch belächelt, wecken derartige Beispiele das Interesse an der Kryptokunst. Die Blockchain-Technologie, die das Generieren von NFTs erst möglich macht, existiert bereits seit dem Jahr 2017. Der gesamte NFT-Markt erreichte zum damaligen Zeitpunkt einen Wert von 42 Millionen US-Dollar. Am Jahresende 2020 ist er Schätzungen von Marktforschungswebsites zufolge auf gut 338 Millionen US-Dollar gestiegen.
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