Karatbars: Gold ist Pflicht! Zu welchem Anteil soll das Edelmetall ins Depot?
Wie viel Gold soll ins Portfolio?
Gerade in der Corona-Krise, aber auch bei den großen Debatten zum Zustand des Euros und den Niedrigzinsen haben sich viele Anleger diese Frage bereits gestellt. Die reine „Prozent-Antwort“ darauf ist – wie immer bei Vermögensfragen – von vielen Faktoren abhängig und nicht zuletzt auch von den Investmentzielen. Gold-Experte und Karatbars-CEO Harald Seiz hat hierzu allerdings eine klare Meinung: „Aus meiner Sicht gehört Gold in jedes Vorsorgeportfolio. Ich plädiere für mindestens zehn bis fünfzehn Prozent.“
Viele Anlageexperten und Vermögensverwalter haben lange von einer Spanne gesprochen, die Seiz‘ Äußerungen bestätigt. Fünf bis zehn Prozent war die Bandbreite, auf die sich die meisten Berater einigen konnten. „Doch diese Raten haben sich auf klassische Depots in ruhigen Zeiten bezogen. Nun hat sich die Welt geändert“, erläutert Seiz. Spätestens seit der Finanzkrise im Jahr 2008 wissen wir, wie verwundbar unsere Gesellschaft ist.
Dominoeffekte können in Windeseile den gesamten Globus erfassen – mit Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. „Diese neuen Verhältnisse und Unsicherheiten muss man auch beim Anlagemix beachten – und gleichzeitig den verschiedenen Funktionen von Gold gerecht werden“, so Seiz.
Totalverlust von Gold ist ausgeschlossen – wenn es sicher verwahrt ist
Bei vielen Investments ist dieser Zweck recht eindimensional: Mit Aktien möchte man an Kurssteigerungen teilhaben und – je nach Vorliebe – eine regelmäßige Dividende erhalten.
Bei Immobilien stehen in der Regel monatliche Mieteinnahmen im Fokus. Hinzu kommen, abhängig von Objekt und Investmentzielen, Wertsteigerungen.
Gold wiederum erfüllt mehrere Funktionen – und bei denen geht es in erster Linie nicht um Renditen, wie Seiz ausführt: „Gold ist seit Jahrtausenden ein Instrument, um sein Vermögen sicher zu verwahren. Bei kleinstem Gewicht hat Gold einen hohen Wert. Preissteigerungen spielten immer eine untergeordnete bis gar keine Rolle, zumal man diese gar nicht voraussehen kann.“
Wie bei Aktien ist bei Gold ebenfalls viel Psychologie dabei – vor allem in Krisen. Dann sucht man erst Recht den Schutz des „Rettungsankers Gold“: „In einer Krise geht es auch darum, dass ich mir das Notwendigste kaufen kann. Liegt die Währung am Boden oder war sie gar Auslöser der Verwerfungen, hilft meist nur noch Gold. Zum anderen führt aber gerade dieses Kalkül – selbst wenn noch gar nichts angebrannt ist – zu einer starken Nachfrage nach dem Edelmetall und entsprechenden Preissteigerungen. All dies spricht dafür, den Anteil von Gold im Depot höher als früher zu gewichten, zumal die Auslöser für Katastrophenszenarien zugenommen haben“, so das Urteil Seiz‘.
Betrachtet man nun die Risikoeinstellung von Anlegern, ergibt sich ein interessantes Wechselspiel: Jene, die das Anlagerisiko scheuen, setzen auf das bewährte Gold – und zwar weil sie gerade ein beträchtliches Risiko bei den wirtschaftlichen und politischen Begleitumständen befürchten. Seiz und namhafte Anlageberater empfehlen daher Goldquoten von 15 Prozent und mehr. Denn bei hohem gesellschaftspolitischem Risiko – ob tatsächlich oder nur angenommen – ist das Vermögen in Gold sicher angelegt, um es gegen Inflation und Crashs abzusichern. Zudem erfüllen sie damit auch die Vorschläge vieler Experten – wie etwa vom Berlin Institute of Finance, Innovation and Digitalization (BIFID). Sie besagen, im Krisenfall mindestens 2.000 Euro zur Hand haben oder den Gegenwert im Mix mit Währungsalternativen. Dazu wiederum gehört Gold.
Für solche Konstellationen und Summen rät Harald Seiz jedoch unbedingt zu Vorsichtsmaßnahmen, wie die Nutzung eines Tresors oder Bankschließfachs: „Wenn man die Vergangenheit betrachtet, geht die Möglichkeit eines Totalverlustes bei Gold gegen null. Dies funktioniert allerdings nur, wenn man gleichzeitig das Gold sicher verwahrt und es so gegen Diebstahl schützt.“
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