Aktien: Hier kann sich der Einstieg auch mit kleinem Geld lohnen
Wer sich in der letzten Zeit mit dem Finanzmarkt befasst hat, der wird bemerkt haben, dass die Kursentwicklungen einer Achterbahnfahrt gleichen. So stürzte der DAX mit Beginn der Corona-Krise um 40 Prozent ab - von knapp 14.000 Punkte unter 8.500 Punkte. Der Leitindex mag heute (Stand: Mitte Juli 2020) hingegen wieder bei knapp 13.000 Zähler sein. Der Verlust wurde sozusagen fast zur Gänze wieder ausgeglichen - und das innerhalb weniger Monate. Und die Prognosen sind vielversprechend.
Natürlich könnte man meinen, der Absturz unter 8.500 Punkte wäre ein Grund, warum viele Deutsche Angst vor Aktienmärkten haben. Doch das Comeback zeigt deutlich, dass jeder Absturz zugleich einen Höhenflug auslöst - vor allem dann, wenn man einen langfristigen Anlagehorizont verfolgt, wird das Risiko eines tatsächlichen Verlusts reduziert.
Zudem ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass es zum aktuellen Zeitpunkt kaum eine Alternative für Sparer gibt - Sparbuch, Tages- und Festgeld sind aufgrund der Nullzinspolitik der EZB so unattraktiv wie noch nie. Berücksichtigt man die Inflation, so verliert das Ersparte am Sparbuch sogar an Wert. Es ist also ratsam, sich mit Aktien zu befassen, um so langfristig ein Vermögen aufbauen zu können.
Worauf man als Anfänger achten sollte
Man darf nicht glauben, der Aktienmarkt sei nur etwas für risikoaffine Anleger, die zudem noch hohe Summen zur Verfügung haben, um ordentlich mitmischen zu können. Man kann auch als sicherheitsorientierter Anleger, der nur ein sehr begrenztes Budget hat, in Aktien investieren. Wichtig ist allerdings, dass man von Anfang an ein paar Regeln berücksichtigt, damit es am Ende zu keiner bösen Überraschung kommt.
Zu bedenken ist, dass das Geld, das man in Aktien investiert, zwar nicht weg ist, aber am Konto nicht mehr zur Verfügung steht. Bevor man wieder einen Zugriff auf das Geld hat, müssen die Aktien verkauft werden. Jedoch ist ein Verkauf nur dann ratsam, wenn man mit einem Gewinn aussteigt. Aber es kann immer zu Schwankungen kommen, sodass man Geduld haben muss. Zu verkaufen, obwohl es gerade bergab geht, wäre nicht ratsam - somit sollte man Geld, das man in die eine oder andere Aktiengesellschaft gesteckt hat, zu Beginn als „Ausgabe“ sehen.
Das ist auch der Grund, weshalb man sich im Vorfeld eine Liquiditätsreserve anlegen sollte. Denn unerwartet hohe Rechnungen oder Reparaturen, die nicht aufgeschoben werden können, sollen nicht dazu führen, dass man die Aktien sofort verkaufen muss, weil das notwendige Geld nicht zur Verfügung steht.
Erfolgreich mit einem Sparplan
Wer nur ein begrenztes Budget zur Verfügung hat, der sollte nicht das gesamte Ersparte auf einmal in eine Aktiengesellschaft stecken, sondern einen Sparplan einrichten und sodann Monat für Monat in den Aktienmarkt investieren. Interessant mag hier vor allem der börsengehandelte Indexfonds sein - kurz: ETF. Hier wählt man im Vorfeld einen Markt, der abgebildet wird - das kann etwa der deutsche DAX sein. Nun investiert man Monat für Monat 100 Euro - dafür bekommt man einmal mehr Anteile, dann wieder weniger Anteile.
Investiert man über mehrere Jahre, so ergibt sich der Cost Average-Effekt. Denn geht es bergab, so bekommt man für sein Geld mehr Anteile - ist der Preis jedoch gerade hoch, so bekommt man weniger Anteile. Am Ende entsteht so eine durchaus attraktive Durchschnittsrendite.
Worauf bei einem Investment in Einzeltitel geachtet werden sollte
Wer hingegen lieber selbst in Einzeltitel investiert, der sollte im Vorfeld entsprechende Informationen über die eine oder andere Aktiengesellschaft einholen und eine eigene Watchlist per App erstellen, um die favorisierten Unternehmen nicht aus den Augen zu verlieren. Denn bevor man investiert, sollte man sich unter anderem auch mit der Kursentwicklung befassen, einen Blick auf die Geschäftszahlen werfen oder Quartalsberichte studieren.
Wichtig ist, dass man auf die sogenannte Diversifikation achtet. Das heißt, das Geld auf mehrere Aktiengesellschaften aufteilt, die sich im Idealfall noch in unterschiedlichen Branchen befinden. Je breiter die Streuung, desto geringer fällt letztlich das Risiko aus.
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