Gründerinnen: So sorgen starke Frauen fürs Alter vor
Die richtige Altersvorsorge für Gründerinnen
Die Altersvorsorge spielt für Gründerinnen eine besondere Rolle. Denn Frauen, die ein eigenes Unternehmen führen, müssen den Aufbau ihrer Rente eigenständig organisieren. Viele Gründerinnen vernachlässigen diesen Aspekt jedoch, weil sie den Spagat zwischen Beruf und Familie oftmals allein managen müssen und häufig auch weniger verdienen als Männer. Einige erfolgreiche Gründerinnen plaudern jetzt aus dem Nähkästchen und geben hilfreiche Tipps, wie auch Sie für Ihr Alter vorsorgen können, wenn Sie Ihre eigene Chefin sind – oder es werden wollen.
Frauen waren lange Zeit eine Seltenheit in der Startup-Szene. Doch mittlerweile gibt es immer mehr bekannte Unternehmen, hinter denen eine Gründerin steht. Wenn Sie auch vorhaben Ihre eigene Chefin zu werden, können Sie von den neuen Vorbildern profitieren. Denn die Erwerbsbiografien von Frauen sehen auch heute noch anders aus als die von Männern. Gerade die Altersvorsorge von Müttern leidet unter der Doppelbelastung durch Beruf und Familie, die in vielen Fällen hauptsächlich Frauen stemmen müssen. Wir haben deshalb bei Gründerinnen nachgefragt, wie sie für ihre Rente vorsorgen.
Das Fazit:
Den Königsweg zur eigenen Rente gibt es nicht. Doch die Altersvorsorge sollte auf der To-Do-Liste einer jeden Gründerin stehen. Bekannte Gesichter verraten Ihnen hier, wie sie für ihren Lebensabend vorsorgen.
Erfolgreiche Gründerinnen geben Tipps für die Altersvorsorge
Lea Lange von Juniqe, Freya Oehle von spottster und Franziska von Hardenberg von Bloomy Days sind junge Gründerinnen von erfolgreichen Unternehmen. Sie alle haben gegründet, als sie noch keine Familie hatten. Heute sorgen sie sehr unterschiedlich fürs Alter vor. Während Lea Lange für Versicherungen und privaten Rentenaufbau aktuell etwa 900 Euro pro Monat ausgibt, sieht es bei Franziska von Hardenberg und Freya Oehle noch ganz anders aus. Sie konzentrieren sich beide derzeit auf ihren Firmenerfolg und betrachten diesen als Basis ihrer Altersvorsorge. Obwohl deshalb bei von Hardenberg „ehrlich gesagt ein ungutes Gefühl mitschwingt“, würde sie ihre Entscheidung zu gründen niemals rückgängig machen.
Als Vorbilder zeigen Ihnen diese Beispiele vor allem eines: Sie sollten bei Ihrer eigenen Gründung den Vorsorgeaspekt auf gar keinen Fall vernachlässigen. Sie können Ihre Altersvorsorge aber auch schrittweise ausbauen. Als Ziel können Sie sich an der Empfehlung von 100 Versicherungs- und Finanzexperten orientieren, die zur richtigen Vorsorge für Gründerinnen befragt wurden: Sie raten, bis zu 20 Prozent des Einkommens für die spätere Rente anzusparen.
Richtig versorgt als Gründerin und Mutter
Als Miriam Wohlfarth (RatePAY) ihre Firma gründete, war sie bereits Mutter. Sie hat sich für diesen Schritt entschieden, um sich beruflich zu verwirklichen. Heute würde sie jeder Frau raten, das Gleiche zu tun. Es bedarf zwar viel Organisationstalent, aber „ich habe immer alles unter einen Hut bekommen“, berichtet sie im Interview. Sie bestärkt Frauen darin, ihre eigenen beruflichen Ziele auch als Mutter zu realisieren. Wie das möglich ist, verrät sie in den folgenden Tipps:
- „Streben Sie nicht immer nach Perfektion.“
- „Das perfekte Geschenk oder Pausenbrot ist unnötig: Hundert Prozent Liebe reichen aus.“
- Nehmen Sie Hilfe an: „Um sich das Leben zu erleichtern, gibt es viele Services wie Au Pairs oder Haushaltshilfen“
Auch die Altersvorsorge kommt bei Wohlfarth nicht zu kurz. Nach eigener Aussage hat sie „die finanzielle Seite ihrer Gründung gut geplant“. Sie spart privat für ihr Rentenalter, denkt aber dennoch, dass „mit dem Renteneintritt eine Lücke entstehen wird“.
Altersvorsorge für gründende Mütter in Teilzeit
Das Gründerinnen-Duo von Glutamat Kommunikation, Franziska von der Ahé und Julia Sommerer, zeigt, dass Mütter auch erfolgreich in Teilzeit ihre eigene Chefin sein können. Die beiden Frauen sehen ihre Altersvorsorge mit gesundem Pragmatismus: „Mit einer guten Beratung ist Altersvorsorge kein Hexenwerk“. Beide Gründerinnen haben Immobilien gekauft und betrachten diese als ihre Altersvorsorge. Julia Sommerer spart zudem in einer privaten Rentenversicherung Geld für die Zukunft an. In der ersten Gründungsphase hat sie dafür monatlich rund 80 Euro eingezahlt, heute sind es bereits 200 Euro.
Sie sehen: Die Altersvorsorge muss nicht schon von der ersten Stunde an sehr viel Geld kosten. Wichtig ist, dass der Schutz ausgebaut wird, sobald das eigene Unternehmen floriert.
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