Verbessern Sie die Sicherheit am Arbeitsplatz: Senken Sie so die Arbeitsunfalls-Kosten
Jeder Arbeitsunfall kostet Sie Geld: Sicherheit am Arbeitsplatz ist daher ein Muss
Während in einigen europäischen Ländern, wie beispielsweise in Großbritannien (siehe Grafik) oder in Österreich (um fast 6 %) im Jahre 2011 die Rate der Arbeitsunfälle zurückgegangen ist, meldet die DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) in Deutschland einen Anstieg um 0,5 % auf 460.773 meldepflichtige Arbeitsunfälle. Ursache für diesen Anstieg in Deutschland ist laut Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der DGUV, „die zahlreichen Neueinstellungen dank der guten Konjunktur:“ Denn nach wie vor zählt Deutschland im internationalen Vergleich zu den Ländern mit den sichersten Arbeitsbedingungen.
Dennoch sollte sich jetzt kein Arbeitgeber entspannt zurücklehnen. Vielmehr sollten Ihnen die Zahlen einen sehr starken Anreiz bieten, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu prüfen und zu erhöhen – und zwar in den drei entscheidenden Bereichen:
- der Technik,
- dem Management bzw. der Unternehmenskultur
- und dem Verhalten der Mitarbeiter.
Nur so können Sie die Arbeitsunfalls-Kosten, sei es in Form hoher Beiträge an die Berufsgenossenschaft oder die Lohnfortzahlung bei Arbeitsunfall, minimieren.
Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz erzielen: 3 Bereiche gehören in den Fokus
Unfälle am Arbeitsplatz vermeiden – der Bereich Technik
An jedem Arbeitsplatz werden sich, unabhängig davon, in welcher Branche Ihr Unternehmen tätig ist, viele Maschinen finden. Ob es sich um Computer, Drucker, Kopierer, Sortiermaschinen, Abfüllgeräte, Gabelstapler und andere handelt, das technische Equipment erleichtert zwar ungemein die Arbeit, erhöht jedoch gleichzeitig das Risiko für einen Arbeitsunfall.
Deshalb sollten Sie im Bereich Technik drei Aspekte beachten:
- die Wartung und Pflege der jeweiligen Technik. Wer ist hierfür im Unternehmen zuständig? Welche Standards wurden im Unternehmen etabliert? Gibt es einen Wartungsvertrag mit dem jeweiligen Hersteller?
- der sichere Einsatz dieser jeweiligen Technik. Gibt es beispielsweise keine Überlastung der elektrischen Anschlüsse, d.h. werden keine Mehrfachsteckdosen genutzt? Stehen Maschinen und Geräte sicher an ihrem Platz? Wurden Kabel sicher verlegt?
- der Umgang mit der jeweiligen Technik. Sind die einzelnen Mitarbeiter, die die Maschine bedienen, in der Handhabung geschult? Wurden auf Gefahrenquellen aufmerksam gemacht?
Unfälle am Arbeitsplatz vermeiden – der Bereich Management bzw. Unternehmenskultur
Die Hauptursache für Arbeitsunfälle in Unternehmen liegt nach wie vor im Bereich Management und der Unternehmenskultur. Dieser Fakt spiegelt sich auch in dem Anstieg der Arbeitsunfälle in Deutschland im ersten Halbjahr 2011 wider. „Gerade bei neuen Mitarbeitern“, so Breuer vom DGUV, „liegen die Unfallzahlen über dem Durchschnitt. Es dauert, bis sie sich mit Betrieb und Tätigkeit vertraut gemacht haben. Umso wichtiger ist eine gründliche und verantwortungsvolle Einarbeitung der Beschäftigten.“
Allerdings sollte sich das Management nicht allein auf die neuen Mitarbeiter konzentrieren. Denn eine repräsentative Stichprobe der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), die im Oktober 2011 in 36 europäischen Staaten 35.540 Interviews zum Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz durchgeführt hatte, ergab für Deutschland:
- 27 Prozent sind sehr gut informiert,
- 47 Prozent sind ziemlich gut informiert,
- 17 Prozent sind nicht besonders informiert
- und 4 Prozent sind überhaupt nicht informiert.
- 5 Prozent gaben als Antwort „Ich weiß nicht“ an.
Prüfen Sie also,
- welche Sicherheitsstandards es innerhalb der Unternehmenskultur gibt.
- inwieweit die einzelnen Führungskräfte sich und ihre Mitarbeiter bezüglich Gefahren am Arbeitsplatz sensibilisieren.
- welche Informationspolitik es zum Thema Sicherheit am Arbeitsplatz gibt.
Unfälle am Arbeitsplatz vermeiden – der Bereich Verhalten der Mitarbeiter
In so manchen Fällen ist die Ursache für einen Arbeitsunfall das menschliche Versagen (beispielsweise hervorgerufen durch Übermüdung). Doch auch die Unachtsamkeit, weil vielleicht das Bedienen der Maschine schon zur Routine geworden ist sowie die fehlende Sensibilisierung gegenüber potenziellen Unfallgefahrenquellen spielen eine entscheidende Rolle.
In diesen Fällen sollten die Mitarbeiter
- regelmäßig geschult werden.
- das Bewusstsein zum Thema Sicherheit am Arbeitsplatz regelmäßig kontrolliert werden.
- über Standards informiert, als auch angeregt werden, diese stetig zu optimieren.
- die Möglichkeit haben, durch schnelle Rückmeldeverfahren auf potenzielle Unfallrisiken hinzuweisen.
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