Zeitdruck können Sie mit Zeitgefühl bekämpfen
1.440 Minuten stehen Ihnen pro Tag zur Verfügung. Nur werden Sie nicht für jede Minute dasselbe Zeitgefühl entwickeln. Manches Mal scheint es Ihnen, als würde Ihre Zeit verfliegen, während es Momente gibt, die sich in die Länge zu ziehen scheinen. Nutzen Sie deshalb Ihr Gefühl für Zeit, um Ihre Zeit besser zu managen.
Wie Sie Zeit empfinden hat einen starken Einfluss darauf, wie Sie mit Zeit umgehen. Da ist erst einmal Ihr Grundgefühl, das Sie gegenüber der Zeit hegen. Vielleicht haben Sie stets das Gefühl nicht genug Zeit zur Verfügung zu haben – und gelangen so unter Zeitdruck. Oder Sie möchten Ihre Zeit perfekt ausnutzen – und beurteilen jede Minute äußerst kritisch.
Zusätzlich bewirken auch die einzelnen Aufgaben und Tätigkeiten, dass sich Ihr Zeitgefühl im Laufe eines Tages ständig ändert. Da gibt es Aufgaben, die Ihre volle Aufmerksamkeit finden und bei denen die Zeit, die Sie dafür reserviert haben, viel zu schnell zu vergehen scheint. Währenddessen erleben Sie aber auch oft genug, dass während eines Meetings, das Sie wenig interessiert, der Zeiger Ihrer Uhr sich kaum weiter bewegt – die Zeit vergeht für Sie viel zu langsam.
In beiden Fällen haben Sie die konstante Größe von 60 Sekunden oder 1.440 Minuten pro Tag unterschiedlich empfunden und bewertet. Und dies hat Auswirkungen:
- Die Zeit verrinnt so schnell: Aufgaben, die Ihnen Freude bereiten und die Sie mit Begeisterung bewältigen, heben die Zeit scheinbar auf. Sie sind so konzentriert und in Ihre Aufgabe versunken, dass Sie Minuten oder Stunden kaum noch wahrnehmen. Folge: Statt nun aber zu erkennen, was Sie in der Zeit dank Ihres konzentrierten Arbeitens alles erledigt haben, rückt Ihr Fokus automatisch auf die Zeit, die verstrichen ist. Und dadurch, dass Sie für Sie so schnell vergangen ist, verstärkt sich Ihr inneres Gefühl nicht genügend Zeit zur Verfügung zu haben.
- Die Zeit vergeht so langsam. Langeweile, Desinteresse, unbeteiligt sein oder Aufgaben, die unterfordern ziehen dagegen Ihr Zeitempfinden in die Länge. Folge: Das zeitliche Investment, das Sie tatsächlich tätigen, wird verzerrt. Ein Meeting, das beispielsweise 30 Minuten dauert, dauert für Ihre Zeitempfinden viel länger, wodurch Ihr Frust und Ihre Verärgerung über die verschwendete Zeit oft steigen.
Mein Tipp:
Reduzieren Sie gezielt Ihren Zeitdruck und Ihren Stress, indem Sie auf Ihr Zeitempfinden achten. Bei einer A-, B- und C-Analyse mit der entsprechenden zeitlichen Einteilung fokussieren Sie zukünftig Ihre erfolgreiche Bearbeitung und Fertigstellung aller Aufgaben der Priorität A (und nicht länger die Zeit, die so schnell verstrichen ist). Aufgaben, die Sie als B- oder C-Priorität einstufen, sollten jedoch klar in ihren zeitlichen Einteilungen, beispielsweise 30 Minuten, wahrgenommen werden – dies schafft für Sie eine zeitliche Realität und löst Frust auf.
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