Weniger Stress im Job durch Selbstcoaching - So ändern Sie Ihre innere Haltung
Den Anforderungen Ihrer Arbeit gerecht zu werden, fordert Sie heraus. Täglich. Und zwar nicht allein in Ihrer Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Ihrem Engagement.
Vor allem in Ihrer Haltung, Denk- und Sichtweise. Wieder und wieder müssen Sie sich neu sortieren. Oft gelingt dies gut und mühelos.
Etliche Male jedoch stoßen Sie an Ihre „Sortier-Grenzen": Ihr Denkraster weigert sich mitzumachen. Sie empfinden die jeweilige Situation als „gewaltige Störung". Und als Folge erleben Sie Stress.
Schnell wird eine Stressreduzierung angepeilt. Sie wünschen sich, dass sich die Situation ändert: „Kollege Huber soll endlich mal pünktlich liefern" oder „Kann der Chef nicht mal einen anderen auswählen?". Sie suchen Ihr Heil damit im Außen.
Denn das Außen erscheint Ihnen für Ihren Stress ja verantwortlich. Damit geben Sie Macht und Kontrolle ab. Und Ihre Stressreduzierung ist von anderen abhängig. Fatal.
Ihr Denkraster - Ihre innere Haltung - spielt Ihnen dabei aber gerade einen Streich. Sie halten immer die Macht und Kontrolle in Ihren Händen. Und zwar über sich selbst. Genau da heißt es anzusetzen: Bewerten Sie die Situation neu. Ändern Sie Ihre Haltung, Denk- und Sichtweise. Dann verschwindet Ihr Stress von selbst.
In 3 Schritten durch die systemische Selbstcoaching-Methode zum Ziel
Geben Sie sich für die Beantwortung der Fragen Zeit. Es soll schließlich kein Schnellschuss werden.
Sie haben die Kraft, Ihren Stress einen Augenblick länger zu ertragen.
Schritt 1: Erfassen Sie die Situation
Klären Sie für sich, was passiert ist:
- Wer hat was, wie, wo und wann gemacht?
- Wie haben Sie darauf reagiert? Welche Auswirkungen hatte dies auf Ihre Arbeit, Ihr Wohlbefinden und Stressempfinden?
- Welche Gedanken und Glaubenssätze riefen Sie ab?
- Welche innere Haltung, Überzeugung, Einstellung, Denk- und Sichtweise wurde dadurch angegriffen?
- Welche Denk- und Sichtweise ist für die Erhöhung Ihres Stresslevels verantwortlich? Welche Erwartung haben Sie an die Situation, an die jeweilig Beteiligten und vor allem an sich selbst gestellt?
Schritt 2: Neue Lösungswege entdecken
Holen Sie sich jetzt gezielt und bewusst Ihre Macht und Kontrolle zurück:
- Welches Handlungsmuster möchten Sie ändern? Was wollen Sie dafür tun?
- Wo müssten Sie ansetzen (bei Teilprozessen und/oder Denkmustern), um eine spürbare Veränderung in Ihrer Haltung und Erleben der Situation zu erreichen?
- Von welchen Sichtweisen müssten Sie sich verabschieden?
- Welche Sichtweisen müssten Sie verstärken und deutlicher abrufen?
Schritt 3: Umsetzung gestalten
Notieren Sie Ihre Ideen. In Situationen, die Stress hervorrufen, wird schnell auf Altbewährtes zurückgegriffen. Legen Sie sich deshalb am besten eine Karteikarte mit den Änderungsideen in Ihren Terminkalender. Markieren Sie auch die Bereiche, in denen Sie Unterstützung benötigen oder die Sie in kleinen Schritten üben möchten:
- Woran würden Sie erkennen, dass Sie Ihr Ziel - Haltungsänderung und Stressminderung - erreicht haben?
- Woran würde es Ihre Umgebung merken?
- Was würden Sie konkret anders tun? In der aktuellen Situation, in zukünftig ähnlichen Situationen?
- Was würden Sie unterlassen? Was würden Sie stattdessen tun?
- Was werden Sie jetzt als Erstes tun?
- Was planen Sie für morgen ein? Welche Schritte sind dafür sinnvoll?
Ihre gewonnenen Erkenntnisse unterstützen Sie nun dabei, Situationen anders zu begegnen. Ihre Haltung und Ihre Denk- und Sichtweise haben sich nämlich schon geändert.
- Kommentieren
- 13757 Aufrufe