Digitale Auszeit – einfach mal offline sein …
Sind Sie immer online?
Als Texterin bin ich beruflich viel im Internet unterwegs. Ich recherchiere nach seriösen Informationsquellen, passenden Videos, Zitaten oder Symbolbildern. Darüber hinaus bin ich auf einigen Social Media Kanälen präsent, pflege Netzwerkkontakte und beschäftige mich intensiv mit der Entwicklung der digitalen Kommunikation. Und genau deshalb brauche ich immer öfter eine digitale Auszeit, um mich nicht im Netz zu verlieren und den Kopf wieder frei zu kriegen. Ich habe mich entschieden, eine gewisse Zeit bewusst offline zu sein, zum Beispiel in der Mittagspause, am Abend, ein komplettes Wochenende oder im Urlaub. Was tun Sie, um nicht in der Informationsflut unterzugehen?
Gibt es Momente, in denen Sie Ihre Mobilgeräte ausschalten?
Manchmal möchte man ein Ereignis oder einen Menschen mit allen Sinnen wahrnehmen. Die Kunst ist, sich auf die aktuelle Situation und die beteiligten Menschen einzulassen. Manches lässt sich eben nur offline erleben, wie dieses Familientreffen im Weihnachts-Werbespot der Telekom deutlich macht.
Handyfasten, Technical Sabbath oder Digitale Abstinenz
Egal, wie man es nennt, es tut gut, sich nicht ständig durch digitale Reize ablenken zu lassen. Wenn ich kreativ oder konzeptionell arbeite, brauche ich einfach meine Ruhe. Multitasking empfinde ich als oberflächlich und unproduktiv. Besonders bei komplexen Projekten kann ich offline wesentlich besser arbeiten. Dann werde ich nicht so leicht aus meinem Schreibfluss gerissen. Bei der Recherche schlägt mir meine journalistische Neugier allerdings oft ein Schnippchen. Dann komme ich von “Höckchen auf Stöckchen”. Und schwupps ist eine Stunde um. Darf auch mal sein, möchte ich aber nicht zur Gewohnheit werden lassen.
Der Weg zum digitalen Burnout ist schleichend
Manchen Menschen gelingt es nicht, das Eingangssignal ihres Smartphones, Tablets oder Computers zu ignorieren. Sie wollen die Verbindung zur Online-Welt nicht kappen – auch nicht für eine Weile. Einige sind schon so stark auf den “mobilen Lockruf” konditioniert, dass sie ihre aktuelle Tätigkeit ständig unterbrechen. Informatik-Professor Alexander Markowetz bezeichnet den digitalen Dauerstress als Aufmerksamkeitsstörung. Details dazu erläutert er in seinem Buch “Digitaler Burnout”. Wenn man den sogenannten Smombies, auf ihr Smartphone fixierte Menschen, auf der Straße begegnet, klingt seine Behauptung sehr einleuchtend. So will ich nicht werden. Da sorge ich lieber dafür, meine On- und Offline-Aktivitäten in eine für mich gesunde Balance zu bringen und schalte einfach mal ab.
“In der vollkommenen Stille hört man die ganze Welt”
Kurt Tucholsky
Manche joggen. Manche malen. Ich kann mich am besten in der Natur entspannen, beim Wandern, Radfahren oder einem Spaziergang am Rhein. Ich brauche frischen Wind um die Ohren und lasse mich gern voll und ganz auf das Hier und Jetzt ein.
Wie wär’s mit einer digitalen Auszeit zwischen Weihnachten und Neujahr?
Zwischen den Jahren herrscht eine besondere Zeitqualität. Das Alte wird verabschiedet, das Neue willkommen geheißen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie bereichernd es sein kann, die 12 Rauhnächte bewusst zu begehen. Wer keinen Bezug zu solchen Ritualen hat, kann den Jahreswechsel nutzen, um einfach mal innezuhalten. Ich werde versuchen, zwischen Weihnachten und Neujahr offline zu bleiben. 2016 werde ich noch mehr digitale Auszeiten in meinen Arbeitsalltag integrieren. Als Solo-Unternehmerin freue ich mich zwar sehr über die Möglichkeit, mich schnell mit meinen Netzwerkkontakten über Facebook oder Twitter zu verbinden. Doch ich hatte in diesem Jahr auch Phasen, in denen ich social-media-müde war. Bis zum digitalen Burnout möchte ich es nicht kommen lassen.
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Kommentare
Hallo Offline! Bye Bye Online!
Was mich an diesem Artikel so "schockiert" hat? Die Tatsache, dass 2015 schon darüber gesprochen worden ist. Nun im Jahre 2017 angekommen, können wir davon ausgehen das die Gefahr des digitalen Burnouts deutlich präsenter ist. Heutzutage ist man doch kaum noch "offline". Es gibt Smartwatches, die uns noch aktiver zeigen, was in der digitalen Welt alles passiert. Unsere Smartphones sind ständig bei uns und wir können auch in gewisser Weise auch nicht mehr ohne...
Daher finde ich den Appell des Artikels so vernünftig und wichtig. Wir brauchen auch mal Pausen der digitalen Welt. Einfach mal alles ausmachen und die "echte" Welt erleben und erfahren. Wichtig ist, dass man bei solchen Pausen Sachen macht, die man wirklich gerne macht. Bei mir ist es das Fahrradfahren. Sodass ich jetzt jeden Tag zur Arbeit fahre. Diesbezüglich habe ich mir bei leasing-ebike.de mein Dienstrad geleast. Als ich gehört habe, dass es so eine Möglichkeit gibt, musste ich mich sofort darüber informieren. Ich bin total beeindruckt und finde es eine tolle Sache. Auch Fahrräder können für den Dienst genutzt werden.
Bevor ich nächsten Artikel lese, mache ich kurz alle meine Geräte aus und genieße den schönen Morgen mit einer erwärmenden Tasse Tee. Schöne Grüße.