Immer mehr Baugenehmigungen - Bauwirtschaft legt aber nur in den Großstädten zu
200.000 Baugenehmigungen werden für 2011 erwartet
In Deutschland wurden nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zuletzt wieder mehr Baugenehmigungen erteilt. In diesem Jahr könnte nach ersten Schätzungen sogar die 200.000er-Marke erreicht werden. Das wären 40.000 mehr als im Durchschnitt der Jahre 2007 bis 2009. Besonders gut für die Bauindustrie ist die Auftragslage in großen Städten wie Berlin und Hamburg. Fern der Zentren sehe es allerdings düster aus. Insbesondere die Bauwirtschaft Ostdeutschlands könne wegen der schrumpfenden Bevölkerung nicht von der derzeit günstigen konjunkturellen Lage profitieren.
Einkommenszuwachs und Investoren treiben Neubau voran
Dass sich die Wohnungsmärkte vielerorts stabilisiert haben, habe zwei Ursachen. Zum einen stiegen die Einkommen; die Bundesbürger seien daher bereit, mehr fürs Wohnen auszugeben. Zum anderen starteten viele Investoren wegen der niedrigen Zinsen neue Bauprojekte. Das treibe Wohnungsmieten und -preise. Allein 2010 legten diese in den größeren Städten um 2 bis 3 Prozent zu – der stärkste Anstieg seit 1994. Der Untersuchung des IW Köln und der Deutschen Bank Research für die zehn bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands zufolge werde besonders dort viel gebaut, wo die Mieten für Neubauwohnungen und die Kaufpreise für Altbauten anziehen. Paradebeispiele dafür seien Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf. In München und Stuttgart dagegen wachse der Wohnungsbestand allerdings langsamer, als es die günstigen Voraussetzungen – z.B. hohe Mieten für Neubauwohnungen – erwarten lassen. Bauwillige Investoren fänden nämlich oft dort kein entsprechendes Angebot an attraktiven Standorten.
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