Inflationsrate im April 2011 auf 2,4 % geklettert – Höchste Teuerung seit vier Jahren
Die Inflationsrate für Deutschland lag laut Statistischem Bundesamt (Destatis) im April 2011 bei 2,4 %. Zum dritten Mal in Folge lag die Teuerung damit über der 2 %-Marke (Februar und März 2011 + 2,1 %). Zuletzt wurden im Oktober 2008 2,4 % erreicht, eine noch höhere Teuerungsrate für Deutschland wurde zuletzt für September 2008 (+ 2,9 %) ermittelt. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex um 0,2 %. Wie in den Vormonaten wurde die Inflationsrate im April 2011 erneut maßgeblich durch Preiserhöhungen bei Energie bestimmt (+ 10,5 % gegenüber April 2010). Besonders stark wirkte sich der Preisanstieg bei Mineralölprodukten (+ 15,2 %) auf die Jahresteuerungsrate aus. Auch die Preise für Strom (+ 7,7 %) sowie für Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+ 7,1 %) lagen deutlich über ihrem Vorjahresniveau. Gas verteuerte sich binnen Jahresfrist um 3,6 %. Ohne Berücksichtigung der Energie, hätte die Inflationsrate im April 2011 lediglich bei + 1,5 % gelegen.
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich gegenüber April 2010 um 2 %. Teurer wurden vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 17,3 %) sowie Kaffee, Tee und Kakao (+ 10,2 %; darunter Kaffee: + 17,8 %). Die Preisentwicklung für Obst hat sich dagegen etwas beruhigt (+ 2,8 %), Gemüse wurde im Vorjahresvergleich billiger (− 6,5 %). Bedingt durch die Lage der Osterfeiertage wurden im April 2011 hohe Teuerungsraten auch für Flugreisen (+ 13,8 %) und für Pauschalreisen (+ 10,5 %) ermittelt. Während 2010 die Osterferien bereits im März begannen, fielen sie in 2011 komplett in den April. Allein die Preisentwicklung bei den Pauschalreisen trägt mit gut 0,2 Prozentpunkten zu der aktuell gemessenen Teuerungsrate bei. Insgesamt erhöhten sich binnen Jahresfrist die Preise für Waren um 3,1 %. Dabei lagen die Preise für Verbrauchsgüter deutlich über dem Vorjahresniveau (+ 4,4 %). Eine stabile Preisentwicklung war bei langlebigen Gebrauchsgütern zu beobachten (± 0 %), besonders günstig entwickelten sich hier die Preise für Fernsehgeräte (− 14 %) und Notebooks (− 13,2 %). Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 1,7 %. Neben der moderaten Preisentwicklung bei Nettokaltmieten (+ 1,2 %) wurden hier deutliche Preiserhöhungen bei Versicherungsdienstleistungen beobachtet (+ 2,9 %). Erneut günstiger war die Nachrichtenübermittlung (− 2,8 %).
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