Analyse widerlegt Vorwurf einseitiger deutscher Exportorientierung
Im Konjunkturhoch der Jahre 2004 bis 2007 hat die heimische Endnachfrage mehr als 8 % zum gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfungswachstum von rund 12 % beigetragen, der Außenhandel dagegen nur gut 4 %. Dieses zentrale Ergebnis einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) widerlegt damit Vorwürfe, Deutschland würde in puncto Wachstum zu stark auf den Export setzen und zu wenig für die Binnennachfrage tun. Die Erfolge einiger großer Industriezweige wie des Maschinenbaus in diesem Zeitraum gehen der IW-Analyse zufolge tatsächlich zu einem guten Teil auf das Konto der Exporte. Dies liege jedoch einfach daran, dass Spezialmaschinen made in Germany auf den internationalen Märkten besonders begehrt sind. Im Fahrzeugbau, in der Chemischen Industrie sowie der Elektrobranche habe der Außenhandel zwar ebenfalls starke Impulse gesetzt. Doch seien diese nicht viel größer als die gesamten Wachstumsbeiträge der anderen positiven inländischen Nachfragekomponenten gewesen. Ein Blick zurück auf frühere Jahre zeige zwar, dass die Ausfuhren etwa in der Krisenphase kurz nach der Jahrtausendwende ein wichtiger Stützpfeiler der Industrie waren. So habe der hohe Wachstumsbeitrag des Außenhandels von gut 8 bis 9 % in den Jahren 2001 und 2002 einen massiven Einbruch der Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe verhindert. Von einer gezielten Exportoffensive, die anderen Staaten zum Schaden gereicht hätte, konnte aber auch damals keine Rede sein.
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