IW: Studiengebühren machen das Studium besser
Studenten in sieben Bundesländern haben 2008 durch ihre Gebühren zwischen 3,7 und 7,7 % der Hochschulbudgets finanziert. Insgesamt kamen so an den staatlichen Hochschulen 815 Millionen Euro zusammen. Den höchsten Anteil an Studien-, Prüfungs- und Rückmeldegebühren erzielten dabei die Universitäten und Fachhochschulen in Hamburg, den niedrigsten diejenigen in Hessen, das die Campus-Maut inzwischen wieder abgeschafft hat. Auch die neue Landesregierung in Nordrhein-Westfalen plant, den Studenten den Obolus wieder zu erlassen – und ist dabei laut Auffassung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) schlecht beraten. Umfragen im Rahmen des Studienqualitätsmonitors der AG Hochschulforschung der Uni Konstanz und der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS), die seit 2007 jährlich zwischen 20.000 und 30.000 Studenten zum Thema Studienqualität und Studienbedingungen befragen, zeigten, dass die Abgabe für das Studium zu einem besseren Lehrangebot führt. So seien Studenten in Bundesländern, die Gebühren für das Erststudium erheben, in der Regel zufriedener mit den Studienbedingungen als Kommilitonen in Nicht-Gebührenländern. Vor allem die Qualität der Betreuung durch Professoren und Dozenten werde unterschiedlich beurteilt: In den Bundesländern, die eine Campus-Maut erheben, würden sich 21 % der Befragten 2008 über eine bessere Betreuung freuen können; in den gebührenfreien Ländern seien es lediglich 13 %. Auch die Veränderungen bei der sachlich-räumlichen Einrichtung sowie bei den Teilnehmerzahlen in den Seminaren und Vorlesungen würden in Ländern mit Studiengebühren positiver beurteilt als in solchen, die keine finanziellen Leistungen verlangten.
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