Erschreckende IW-Analyse: Schulbücher zeichnen Zerrbild der Wirtschaft
Die meisten Schulbücher behandeln Wirtschaftsthemen eher stiefmütterlich, manche blenden einen Teil der ökonomischen Realität sogar aus. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), das 43 Schulbücher der Sekundarstufen I und II allgemeinbildender Schulen für Nordrhein-Westfalen untersucht hat. Zwar werden zentrale ökonomische Begriffe wie Wettbewerb, Markt oder Strukturwandel in vielen Schulbüchern aufgegriffen, doch oft werden sie einseitig dargestellt. Die meisten Publikationen setzen etwa Unternehmen pauschal mit Großkonzernen gleich – der unternehmerische Mittelstand existiert schlicht nicht. Hinzu kommt, dass Unternehmen in ein schlechtes Licht gerückt werden: Laut Unterrichtslektüre schaffen Betriebe nur selten Arbeitsplätze, sondern müssen aufgrund des Strukturwandels häufig Mitarbeiter entlassen. Wächst die Wirtschaft dennoch, so schreiben die Schulbücher dies weitgehend dem Handeln staatlicher oder kommunaler Stellen zu. Der systematischen Vermittlung von ökonomischer Grundbildung werden diese Schulbücher damit ebenso wenig gerecht wie die Lehrpläne für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer, deren Vorgaben sie erfüllen müssen.
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