Europäische Wirtschaftsinstitute: Talsohle ist erreicht
In der Eurozone wurde laut dem Euro-zone Economic Outlook (gemeinsame europäische Konjunkturprognose von ifo Institut, INSEE in Paris und ISAE in Rom) der konjunkturelle Tiefpunkt erreicht. Das reale Bruttoinlandsprodukt fiel im 2. Quartal 2009 lediglich um 0,2% gegenüber dem Vorquartal, nachdem es im 1. Quartal 2009 noch kräftig um 2,5% zurückgegangen war. Die Aussichten für eine Belebung der Konjunktur haben sich infolge der Umsetzung der staatlichen Konjunkturmaßnahmen etwas aufgehellt. Das reale Bruttoinlandsprodukt wird im 3. Quartal 2009 um 0,4% und im 4. Quartal 2009 und 1. Quartal 2010 um jeweils 0,2% gegenüber dem Vorquartal steigen. Vor allem die Zunahme der öffentlichen Investitionen dürfte stützend wirken. Die Industrieproduktion wird, nach ihrem kräftigen Rückgang, verhalten zulegen. Die Stimmung der Unternehmen hat sich trotz der zuletzt ungünstigen wirtschaftlichen Lage verbessert. Der private Konsum wird moderat expandieren. Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt infolge der hohen Arbeitslosigkeit ungünstig. Zudem wird der positive Impuls der fiskalischen Stützungsmaßnahmen nach und nach auslaufen. Auch die Investitionen werden weiter abnehmen, allerdings deutlich weniger stark als zuvor. Die Unterauslastung der Kapazitäten wirkt nach wie vor belastend und die Kreditkonditionen dürften infolge zunehmender rezessionsbedingter Abschreibungen restriktiv bleiben. Die Inflationsrate wird unter der Annahme, dass der Ölpreis im Prognosezeitraum um USD 70 pro Barrel schwankt und sich der Wechselkurs bei USD 1,46 je Euro stabilisiert, sowohl im Dezember 2009 als auch im März 2010 bei 1% liegen.
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