Vollzeitbeschäftigte von der Krise stärker betroffen als Teilzeitbeschäftigte
Bei den Vollzeitbeschäftigten war im zweiten Quartal 2009 ein Rückgang von 0,5 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Vollzeitbeschäftigten hängen stärker als die Teilzeitbeschäftigten von der Konjunktur ab, so die Nürnberger Arbeitsmarktforscher. Die Teilzeitbeschäftigung lag im zweiten Quartal sogar 1,2 % über dem Stand des Vorjahrs. Die Zahl der Kurzarbeiter sei erneut kräftig angestiegen und belief sich im Monatsdurchschnitt des zweiten Quartals 2009 schätzungsweise auf rund 1,4 Millionen. Im ersten Quartal lag der Durchschnitt noch bei 960.000. Bei den Kurzarbeitern fiel ein Drittel der normalen Arbeitszeit aus. Auf alle Arbeitnehmer umgerechnet waren das im zweiten Quartal 3,9 Arbeitsstunden, nach 3,5 Stunden im ersten Quartal. Im Ganzen wurden im zweiten Quartal 2009 je Erwerbstätigen 328,4 Arbeitsstunden geleistet, 16,8 Stunden oder 4,9 % weniger als im zweiten Quartal 2008. Der Rückgang der Arbeitszeit war damit noch stärker als im ersten Quartal (-12,1 Stunden oder -3,3 %). Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – das ist die Summe aller geleisteten bezahlten Arbeitsstunden – schrumpfte im nahezu gleichen Umfang wie die Arbeitszeit, denn die Zahl der Erwerbstätigen lag im zweiten Quartal fast auf Vorjahresniveau (-0,1 %). Da die gesamtwirtschaftliche Produktion um 7,1 % kleiner war als im Vorjahr, verringerte sich die Produktivität je Arbeitsstunde zum vierten Mal in Folge. Mit -2,4 % war der Rückgang etwa so groß wie im Durchschnitt der beiden Quartale vorher (-1,5 % bzw. -3,8 %). Die tarifliche bzw. betriebsübliche Arbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten nahm um durchschnittlich 0,5 Stunden gegenüber dem Vorjahresquartal ab und lag im zweiten Quartal 2009 bei 37,9 Wochenstunden. Die Arbeitnehmer leisteten im zweiten Quartal 2009 pro Kopf 9,4 bezahlte Überstunden, drei Stunden weniger als im Vorjahr. Mit 8,3 Tagen gab es etwa so viel Urlaub und sonstige Freistellungen wie vor einem Jahr. Die Krankenstandsquote war mit 3,1 % etwas niedriger als vor einem Jahr (3,2 %).
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