Visionen umsetzen: So bekommen Sie Ihre PS auf die Straße
Das Geheimnis erfolgreicher Unternehmen: Visionen umsetzen
Das Geheimnis erfolgreicher Unternehmen lässt sich mit diesen vier Vokabeln beschreiben:
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1. Vision – Die richtigen Dinge tun
Sie wissen, was Sie tun wollen. Sie wissen, wo Sie hinwollen. Und Sie wissen, was das Gute daran ist – für Sie selbst, Ihre Mitarbeiter, Ihre Kunden. Idealerweise wissen Sie sogar, wie Sie sich dabei fühlen wollen.
Dieses Wissen hilft Ihnen dabei, sich und Ihre Organisation auf die richtigen und wichtigen Themen zu fokussieren. Es nützt also nichts, sich der Übung „wir machen mal eine Vision“ einmalig zu unterziehen. Ihre Vision ist innere Leitlinie und Entscheidungshilfe im operativen Alltag. Wenn sie das nicht ist, bleibt sie ein hübsches Bild, eine hübsche Idee.
Praktische Tools für die Vision:
- Visualisierung
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das gleiche gilt auch für die Vision. Egal in welcher Form, ob als Mindmap, mit Post-Its, in einer Collage oder vom Designer umgesetzt. - SWOT Analyse (mit Moderation)
Analyse von internen Stärken und Schwächen sowie äußeren Möglichkeiten und Einschränkungen. Sie gelingt am besten, wenn Sie sich auf den Inhalt konzentrieren und die Moderation jemand anders überlassen. - MoSCoW Analyse (Must-Should-Could-Won’t)
Was müssen wir tun, was sollten wir tun, was könnten wir tun, und was werden wir definitiv nicht tun. Hilft bei der Fokussierung auf die wesentlichen Themen und zwingt den Anwender zur klaren Stellungnahme. Einfach umzusetzen in einer XLS-Tabelle.
2. Disziplin – konkret, spezifisch, konsequent
Ohne Plan bleibt jede Vision und jedes Ziel nur ein Wunsch (nach Mark Twain). Ohne Definition der einzelnen Schritte und Verantwortlichkeiten bleiben Organisationsziele vage und wenig greifbar.
Was muss wann getan werden? Welche Abhängigkeiten gibt es zwischen den einzelnen Schritten? Wer kümmert sich um welche Aufgabe? Wer ist verantwortlich für welches Ergebnis? Woran machen Sie fest, ob das angestrebte Ergebnis erreicht ist? Und was tun Sie, wenn es nicht erreicht ist?
Auf diese Weise entstehen Organigramme, Abteilungsziele und Projektpläne. Nun brauchen Sie noch jemanden, der sie mit Leben füllt
Praktische Tools für die Disziplin:
- Schriftlichkeit
Schriftlichkeit schafft Verbindlichkeit. Der reine Prozess des Niederschreibens macht den Plan konkreter und damit umsetzbarer. - KPI’s (Key Performance Indicators)
Woran erkennen Sie, ob Sie Erfolg haben? Definieren Sie Kennzahlen und Zielgrößen für Ihre Vorhaben. Sie dienen zur Erfolgskontrolle und operativen Konkretisierung. Bitte nicht mit einem Führungstool verwechseln, niemand wird von Kennzahlen geführt. - Regelmäßigkeit in Prozessen und Strukturen
Statusberichte, Team-Meetings, Finanzergebnisse, Projektreports, Management Dashboards. Die regelmäßige Erstellung von Reports dient nicht nur der Transparenz nach oben sondern auch der inneren Disziplin, sich den Erfolg des eigenen Tuns vor Augen zu halten. Halten Sie die Berichte kurz und aussagekräftig und nutzen Sie die Vorstellung der Ergebnisse als Plattform für konstruktiv-kritischen Austausch.
3. Umsetzen – konsequentes Handeln
Umsatz kommt von Umsetzen. Wenn Sie in der Vorbereitung, Planung, Visionierung stecken bleiben, werden Sie in fünf Jahren immer noch Ihre Runden darin drehen. Sie können Prozesse und Pläne optimieren, bis Sie umfallen. Solange Sie nicht die entscheidenden Schritte tun, die Sie in Ihrer Vision und Planung als die richtigen und relevanten identifiziert haben, treten Sie auf der Stelle.
Umsetzen erfordert Mut. Den Mut, das Risiko einzugehen daß Sie Fehler machen. Herauszufinden, dass Ihr Kunde etwas ganz anderes will als Sie. Herauszufinden, dass Ihr Unternehmen eine Schwäche hat. Herauszufinden, daß Sie das angestrebte Ziel gar nicht mehr erreichen wollen.
Umsetzen erfordert Konsequenz. Zum einen die Konsequenz, Ihre geplanten Schritte auch tatsächlich durchzuführen. Zum andern aber auch die aufrechte Haltung, Ihrer Linie treu zu bleiben. Auch wenn das bedeutet, unangenehme Gespräche zu führen. Wie viel Disziplin fordern Sie von Ihren Mitarbeitern ein? Wie gehen Sie damit um, wenn Termine nicht eingehalten werden? Wie viel Diskussion und sachlichen Konflikt lassen Sie zu? Wann wird Ihnen die Luft zu dünn? Wann drehen Sie sich innerlich weg? Wie genau sehen Sie hin, wenn Ergebnisse präsentiert werden? Sind Sie bereit, die Konsequenz zu ziehen, wenn Sie schlechte Performance sehen?
4. Reflektion – Loslassen und innehalten
Erfolg wird erst nachhaltig, wenn er regelmäßig überprüft wird. Zu viele Faktoren ändern sich immer schneller, zu viel lernen wir, während wir unsere Pläne umsetzen.
Sind Sie auf Kurs? Stimmt Ihre Linie noch, oder ziehen Sie mit Konsequenz und Disziplin eine Linie durch, die schon lange nicht mehr die beste ist? Sind alle mit Leidenschaft dabei? Fühlt es sich gut an? Was haben Sie gelernt? Welche neuen Erkenntnisse haben Sie gewonnen? Welche Ziele sind nicht erreichbar, welche äußeren Faktoren sind neu hinzugekommen? Wovon müssen Sie sich verabschieden? Und welche neuen Ideen sind hinzugekommen? Welche Ziele sind neu? Welche Maßnahmen können Sie ergreifen?
Diese Leitfragen führen durch die verschiedenen Dimensionen, die für Ihr Unternehmen relevant sind. Übersehen Sie nicht die emotionalen Faktoren im Team und bei Ihnen selbst. Wenn das gute Gefühl verloren geht, folgt als nächstes die Performance und damit der Unternehmenserfolg.
Reflektion gelingt nur dann, wenn Sie innehalten. Schaffen Sie sich und Ihrem Führungsteam den Freiraum, die Dinge außerhalb von operativer Hektik und Tagesgeschäft zu betrachten. Gewöhnen Sie sich tägliche Mini-Reflektionen über den Tagesverlauf an, und regen Sie Ihr Team zu Manöverkritik nach wichtigen und neuen Situationen an.
Praktische Tools für die Reflektion:
- Lessons Learned Session (im Team)
Was lief gut, was lief schlecht, was können wir das nächste Mal besser tun. Unterstützen Sie eine offene Atmosphäre, und erinnern Sie alle Beteiligten daran, dass Sie gemeinsam etwas lernen wollen. - Strategy Retreat (mit dem Führungsteam)
Moderierte Reflektion jenseits des Tagesgeschäftes. Nicht nur die operative Umsetzung gehört auf den Prüfstand, auch die Vision selbst und die Strategie, sie mit Leben zu füllen. Zieht die Vision noch? Oder sind die Farben verblasst? Was hat sich verändert? Stimmt die Strategie noch, und liegen die Probleme nur in der Operative, oder gibt es neue Erkenntnisse? Die Investition in diese Reflektion zahlt sich doppelt und dreifach aus. - Individual Retreat (für Sie)
Reflektion mit einem Sparring Partner, Freund, Berater oder Coach. Sie können nicht gleichzeitig das Schiff steuern, die Karten studieren, den Kurs neu berechnen und die Crew einteilen. Ziehen Sie sich ab und zu aus dem Tagesgeschäft heraus, halten Sie inne, und betrachten Sie das Schiff, den Kurs, die Crew, und sich selbst mit Abstand. Danach gehen Sie erfrischt und voll Tatkraft wieder ans Werk.
Erfolg ist eine lebenslange Übung, oder anders gesagt: es gibt ihn nicht als fertiges Produkt, das Sie sich ins Regal stellen können. Dranbleiben zählt. Immer wieder neu. Und immer wieder überprüfen, ob der Weg noch stimmt, ob das Ziel noch gültig ist. Dafür brauchen Sie Disziplin in der Umsetzung, eine klare Vision die Sie motiviert, und immer wieder Pausen zur Reflektion. So bekommen Sie Ihre PS auf die Straße!
Hier finden Sie weitere Beiträge zu unserem diesjährigen Projekt Erfolgsrezepte.
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