Navigieren in der Corona Krise: Die Top 3 Fragen, die Unternehmern jetzt helfen können
Die Corona Krise trifft uns alle mit wenig Vorbereitung und vor allem mit vielen Unwägbarkeiten. Neben den medizinischen Notwendigkeiten stellen sich viele Fragen in Wirtschaftsunternehmen und Organisationen.
Der Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf hat es in einem WDR Fernsehinterview als „Fahren auf Sicht“ beschrieben. Jeder Unternehmer muss täglich neu bewerten, wie er sich in der Krise aufstellt und agiert. Es gilt bei der Komplexität und dem hohen Maß an Unbekannten, dennoch immer wieder zu Entscheidungen zu gelangen und gleichzeitig möglichst flexibel zu bleiben, um auf Veränderungen reagieren zu können. Ein schwieriger Spagat, der nur bei guter Reflexion gelingen kann.
Wir können die Krise nicht verhindern und wir können auch Fehlentscheidungen nicht verhindern. Wenn wir aber einen kühlen Kopf behalten, können wir versuchen, die Auswirkungen in unserem Umfeld - soweit es in unserem Rahmen gestaltbar ist - so gering wie möglich zu halten.
Es gibt eine Vielzahl offener Fragen, die Unternehmer jetzt klären müssen bezüglich der Aufrechterhaltung ihrer wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit und der Gesundheit und dem Umgang mit ihren Mitarbeitern:
- Es braucht schnell Lösungen bezüglich der Situation von Eltern, deren Kinder nicht mehr in die Kindergärten oder Schulen können.
- Es ist zu entscheiden, ob man die vulnerablen Mitarbeiter, also die aufgrund ihres Alters oder chronischer Krankheiten besonders gefährdeten Mitarbeiter, nicht nach Hause schicken muss.
- Homeoffice Lösungen sind zu finden und umzusetzen und Führungskräfte müssen ggf. noch lernen, mit virtuellen oder gemischten Teams zu agieren.
- Der Umgang mit Lieferengpässen ist zu klären.
- Entscheidungen über Kostenreduktionen und Investitionen sind zu treffen.
Die Liste der zu treffenden Entscheidungen ist endlos lang und Führungskräfte tun gut daran, sich trotz und grade deswegen nicht in Aktionismus zu begeben, sondern sich den Raum zu nehmen, ihre Entscheidungen sorgsam abzuwägen.
Folgende Fragen können helfen, in der Krise die richtigen Entscheidungen zu treffen:
- Haben wir bereits alles getan und was müssen wir noch tun, um unsere Mitarbeiter zu schützen?
- Soviel Verlagerung von sozialer Interaktion in den virtuellen Raum wie möglich
- Hygieneregeln und Ausstattung innerhalb der Firma
- Verhaltensregeln und räumliche Möglichkeiten des Abstands zueinander während Zusammenkünfte
- Besonderer Schutz für besonders vulnerable Gruppen?
- Ist unsere wirtschaftliche Stabilität auch bei erheblichen Einbußen kurz- bis mittelfristig gewährleistet?
- Lassen sich ggf. kurzfristig Kosten reduzieren?
- Lassen sich Kredite aufnehmen?
- Kann an die Zahlungsmoral von Kunden bezüglich schneller Zahlung appelliert werden?
- ...
- Müssen wir kurz- bis mittelfristig unser Unternehmen neu ausrichten, resultierend aus den zu erwartenden Einbußen oder Problemstellungen der Krise?
- Was erleben wir bereits als Einschränkungen?
- Was erwarten wir in den nächsten Wochen und Monaten nach aktuellem Stand?
- Können wir das Thema Kooperation anders denken?
- …
Unternehmer, die sich Raum geben, über diese Punkte zu reflektieren, sind schon deutlich besser aufgestellt für ihr Agieren in der Krise. Wichtig ist es gleichsam, die Mitarbeiter kommunikativ gut einzubinden und für Vertrauen zu sorgen.
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