Auf der Erfolgsspur: Wie Sie mit Ihren geplanten Veränderungen im neuen Jahr richtig durchstarten!
Morgen ist es soweit: Der heilige Abend ist da! Ich wünsche Ihnen, frohe und glückliche Weihnachtstage – und bevor Sie dann ins neue Jahr 2016 starten – eine inspirierende Zeit zwischen den Jahren!
Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich liebe die Tage zwischen Weihnachten und Silvester! Halten sie doch für viele von uns eine Extraportion Zeit und Ruhe bereit. So können wir uns mit Freude den Menschen und Beschäftigungen widmen, die uns persönlich am Herzen liegen. Die Zeit zwischen den Jahren lädt uns darüber hinaus auch ein, das zu Ende gehende Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen und zu reflektieren: „Welche freudvollen Erlebnisse und welche herausfordernde Situationen haben mein Jahr 2015 geprägt? Was darf so weitergehen und was möchte ich ändern?“
Doch auch wenn die zu verändernden Punkte identifiziert sind, fällt es uns häufig schwer, die gewünschten Veränderungen in den Alltag zu übertragen und vor allen Dingen auch tatsächlich so zu leben. Das liegt nicht selten an unserem ausgeprägten Beharrungsvermögen! Was es damit auf sich hat, wird durch die sogenannte „Change Formula“ deutlich. Diese wurde von Richard Beckhard und David Gleicher entwickelt und 1987 erstmals zusammen mit Reuben Harris veröffentlicht.
Wandel = U x V x E > B
U = Unzufriedenheit mit dem momentanen Zustand
V = Vision davon, was möglich wäre
E = Erste konkrete Schritte hin zu dieser Vision
Wenn das Produkt dieser drei Faktoren größer ist als das Beharrungsvermögen (B), dann ist Veränderung möglich. Man braucht kein Mathegenie zu sein, um die Konsequenz abzuleiten: Multipliziert man eine Zahl mit 0, ist auch das Ergebnis immer 0. Wenn also bei der Unzufriedenheit, der Vision oder den Ersten Schritten eine Null steht, wird das Beharrungsvermögen immer größer sein!
Dies bedeutet konkret:
Keine Veränderung ohne Unzufriedenheit
Veränderungen sind immer mit Anstrengung verbunden! Sofern keine oder nur eine geringe Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation besteht, sieht kein Mensch einen Sinn darin, diese Anstrengung auf sich zu nehmen. Stellen Sie sich also die Frage: „Bin ich wirklich unzufrieden mit meiner aktuellen Situation, mit meiner Auftragslage, mit meiner Figur?“ Wir sind ja schon ganz findig darin, die Augen vor der Realität zu verschließen. Klar sind wir irgendwie unzufrieden – aber so richtig dringend ist es dann doch nicht. Wenn Sie hier klarer sehen wollen, dann führen Sie sich die Konsequenzen bewusst vor Augen: „Was passiert wenn ich nichts ändere? Welche Folgen ergeben sich für mich daraus in einem Jahr, in zwei Jahren...?“
Keine Veränderung ohne Vision
Wenn ich unzufrieden bin, aber keine Idee davon habe, wie die Wunschvorstellung aussehen soll, dann werde ich zwar in irgendeiner Form aktiv werden, aber leider ohne zielführende Strategie. Das hat zur Folge, dass wir uns schnell in blindem Aktionismus verirren. Da wird dann beispielsweise einen Tag lang gar nichts gegessen oder – um bei der unbefriedigenden Auftragslage zu bleiben – planlos akquiriert. Heute am Telefon und morgen per Mailing.
Keine Veränderung ohne erste Schritte
Kennen Sie das Sprichwort aus China, welches besagt, dass auch eine Reise von 1.000 Meilen mit dem ersten Schritt beginnt? Und genau diesen Schritt gilt es zu gehen. Wenn ich nicht weiß, mit welchen konkreten Aktionen ich mich meinem Ziel nähern kann, ist jede Vision ein Hirngespinst und mein Beharrungsvermögen wird mich „vor dieser Dummheit bewahren“. Hier spielt übrigens die Zeit eine entscheidende Rolle. Wenn Sie – aufbauend auf Ihre Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation und Ihrer mit leben gefüllte Vision – Ihre ersten Schritte geplant haben, sollten Sie rasch an die Umsetzung gehen. Idealerweise innerhalb 72 Stunden. Falls Sie merken, dass dies nicht möglich ist, dann wählen Sie Ihre ersten Schritte noch kleiner. Es gibt immer eine Möglichkeit, direkt zu starten.
Wollen Sie Veränderungen für das neue Jahr 2016 erfolgreich umsetzen, achten Sie immer auf den Dreiklang „Unzufriedenheit“, „Vision“ und „Erste Schritte“. Dann wird sich Ihr Beharrungsvermögen gerne darauf einlassen!
Ich habe diese Formel bei einer Fortbildung zur Großgruppenmoderation in der Schweiz kennengelernt und habe sie seitdem immer vor Augen, wenn ich Teams in Veränderungsprozessen begleite. Aber auch ganz privat unterstützt sie mich, damit mein Beharrungsvermögen bei Veränderungen nicht die Oberhand behält. In meinem im Frühjahr erscheinenden Buch „AGIL MODERIEREN konkrete Ergebnisse statt endloser Diskussion“ nutze ich diese Formel, um den Lesern eine Orientierung an die Hand zu geben, damit sie nach der Lektüre des Buches, nicht nur theoretisch wissen, wie sie Sitzungen, Meetings und Besprechungen künftig leiten könnten, sondern wie sie diese Veränderung auch tatsächlich in ihren Team etablieren können.
Probieren auch Sie es aus! Ich wünsche Ihnen für Ihre Veränderungsvorhaben viel Erfolg und alles Gute!
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