Neid ist ein hartes Geschäft oder Wie der Neid zum Erfolgsfaktor werden kann!
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Wie der Neid zum Erfolgsfaktor werden kann!
Fastenzeit 2015: Der Himmel strahlt in herrlich bayrischem Weiß-Blau, die Menschen treibt es aus den Häusern, sie genießen die Sonnenstrahlen, während sie shoppen, spazieren gehen, Kaffee trinken oder einfach nur auf den Bänken des Marktplatzes sitzen. Der Neid, von einem leichten Grünschleier umgeben, schleicht am Rand des Markplatzes herum und sucht verzweifelt nach neuen Opfern. Das ist heute echt schwer, die Menschen sind glücklich und zufrieden und damit ganz und gar nicht für den Neid empfänglich. Blöd! Doch was sehen seine vom grünen Schleier gefilterten Augen: Vor dem Bäcker scheint ein Tumult zu entstehen, na dann nix wie hin, das sieht doch sehr vielversprechend aus
Die Menschen teilen sich in zwei Gruppen, die einen nicken wissend und klopfen sich auf die Schulter: „Unser Mann wird das schon wieder ganz locker nach Hause schaukeln, der weiß was er tut und zusätzlich gibt er 200 Menschen im Landkreis Arbeit in seiner Bäckereikette. Da geh‘n wir hin, da sind wir dabei.“ Angewidert wendet sich der Neid dem anderen Teil der Gruppe zu.
Die maulen leise vor sich hin: „Der stößt sich jetzt schon acht Jahre an uns gesund und subventioniert sein Geschäft aus dem Stadtsäckel. Der macht nur das, was er gut findet und denkt überhaupt nur an sich.“ Der Neid reibt sich fröhlich die Hände, sofort strömt eine grüne Wolke aus seinen Fingerspitzen und legt sich über diesen Teil der Gruppe.
Die Schreie werden lauter:
» Der kann doch gar nichts, der macht doch nur, was sein Frau ihm anschafft.
» Der ist nur da, weil er mehr Kohle hatte für den letzten Wahlkampf.
» Der treibt uns in den Ruin. Schau wie er da schon hämisch grinst.
» Der tut doch gar nichts für uns.
Der Neid kichert vor sich hin und hüpft ein klein bisschen vor Freude, weil es mal wieder so gut funktioniert hat mit seiner neuen grünen Wolkentechnik.
Da kommt das Selbst-Wert-Gefühl um die Ecke und bleibt verwundert stehen: “Was ist denn hier los?“ denkt es sich und schon wabert die ganze grüne Unzufriedenheitswolke auf es zu, es tritt instinktiv drei Schritte zurück. „Uiuiuiui, da ist der Neid am Werk, was kann ich da nur tun?“ fragt es sich. Dann hat es eine Idee und fängt an zu schmunzeln: „Ja, so könnte es gehen.“
© Claudia Kimich
Neben ihm steht eine hochgewachsene Frau, die den Kopf ein wenig gesenkt hält und sich so kleiner zu machen scheint. Das Selbst-Wert-Gefühl stellt sich hinter sie, zapft eine große Gießkanne aus seinen Rippen und kippt den strahlenden Selbst-Wert-Dampf über den Kopf der Frau. Die schüttelt sich und schaut verwundert nach oben, kann allerdings nicht sehen, woher dieses neue komisch ungewohnte Gefühl kommt. Es ist ein tolles Gefühl, sie reißt die Augen auf, richtet sich auf und sagt laut: „STOPP. So kommen wir doch nicht weiter.“ Irritiert drehen sich die Motzkugeln um. Ein bisschen erschrickt die Frau selbst vor ihrer klaren, deutlichen Stimme und bekommt fast Angst vor der eigenen Courage. Doch das warme Selbst-Wert-Gefühl in ihr dehnt sich aus und die nächsten Worte purzeln schneller aus ihrem Mund, als sie die Hand davor schlagen kann.
» Motzen und Leiden hilft nix, lasst uns was tun.
» Wie hat er das geschafft, dass er zweimal locker 70% der Stimmen bekommen hat? Was können wir daraus lernen?
» Wen haben wir, den wir als guten Gegenkandidaten aufstellen können?
» Was können wir tun, damit wir aktiv mitreden können in unserer Stadt?
Verwundert sehen die Menschen die Frau an und blicken förmlich zu ihr auf. Hoffnung glimmt in ihren vom grünen Dunst getrübten Augen und sie sehen die ganze Sache auf einmal aus einem völlig neuen Blickwinkel.
Voll der neuen Energie setzen sie sich zusammen und schmieden Pläne für die Gegenkandidatur zur nächsten Bürgermeisterwahl. Die Frau wird einstimmig zur Kandidatin bestimmt und jeder wirft begeistert Ideen und Geld in den Wahlkampftopf.
Eine Idee setzen sie sofort um, sie fordern den Bürgermeister zum Duell und organisieren eine große Veranstaltung dazu, dass die Bürger sich selbst ein Bild von beiden Kandidaten machen und danach nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden können.
Ob die Frau Bürgermeisterin geworden ist, weiß ich nicht. Was ich genau weiß ist, dass ohne die Selbst-Wert-Dusche der Motzpegel die Karnickelstarre und damit die Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation systematisch gestiegen und vermutlich sogar eskaliert wären. So kamen die Menschen ins Handeln und nahmen aktiv Anteil und Einfluss auf die Situation und ihre Umgebung. Um es mit Bertold Brecht zu sagen: Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
Die Moral von der Geschicht‘: Neid ist super mit gutem Selbst-Wert-Gefühl, mit schlechtem blockiert er alles und hilft ganz sicher nicht!
Sachdienlicher Hinweis zum Umgang mit Neid als Erfolgsrezept in 6 Schritten:
Wenn Sie der Neid mal wieder mit seinem grünen Dunst vernebelt:
- Einatmen – ausatmen, das ist lebensverlängernd und hilft zur Ruhe zu kommen.
- Schauen Sie genau hin, wie und wo er Sie erwischt und was in Ihnen vorgeht.
- Nehmen Sie das Gefühl als Ansporn und fragen Sie sich, wie ist der oder diejenigen, die den Neid in Ihnen auslösen, da hingekommen.
- Fragen Sie sich, was Sie davon lernen und/oder übernehmen können.
- Werden Sie sich klar, was dabei wirklich Ihr Ziel ist.
- Und dann nix wie hin, zum Ziel mit dem richtig genutzten Neid; als Antreiber im Gepäck wird das ein voller Erfolg.
Auf geht’s! Jetzt! Jaaa, jetzt sofort! Viel Erfolg!
Hier finden Sie weitere Beiträge zu unserem diesjährigen Projekt Erfolgsrezepte.
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Ihre Claudia Kimich
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Kommentare
Hallo Frau Kimich, ich habe
Hallo Frau Kimich,
ich habe Ihre Geschichte mitgefühlt und mir fiel auf, dass es mir nicht möglich ist lange neidisch zu sein, wenn ich ein starkes Selbst-Wert-Gefühl habe.
Neid bezieht sich auf das sich mit Anderen vergleichen, aber wenn ich ein gutes Selbst-Wert-Gefühl habe, dann geht es mir um die Verbesserung /Veränderung einer Situation und nicht um den Konkurrenzkampf mit einer anderen Person.
Danke für die schöne Geschichte!