Fest im Griff – Behalten Sie bei Veränderungen das Ruder in der Hand
Verglichen mit der Erkenntnis der alten Griechen, nach der sich alles ständig in Bewegung befindet - alles fließt - rauschen wir derzeit in einem reißenden Wasserfall talwärts. Das gilt nicht nur für die technische Entwicklung am Arbeitsplatz sondern vor allem auch für die ständige Umstellung im persönlichen Bereich. Als Führungskraft werden Sie das bei sich selbst am besten erkennen, wenn sie auf die vergangenen 15 bis 20 Jahre zurückblicken. Wer diese Veränderungen nicht akzeptiert, kann leicht aus dem Sattel fallen.
In jeder Veränderung steckt auch eine Chance
Ein schmerzlicher Moment für viele Eltern, wenn die Kinder das Haus verlassen. Dabei kann die neue Distanz zum Nachwuchs auch positive Kräfte entfalten: Innere Nähe durch äußere Distanz ist hier das zutreffende Stichwort. Die Beziehung der beiden Ehepartner wird sich ebenfalls wieder neu entwickeln. Ganz zu schweigen vorn der Entwicklung der erwachsenen Kinder, die jetzt beweisen können, was Ihre Erziehung wert ist. Gleiches gilt für berufliche Weiterentwicklungen. Versetzung in eine andere Abteilung, an einen andern Ort oder sogar der Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten auszubauen und sich persönlich weiterzuentwickeln.
Wer sich verändern will, muss loslassen können
Früher war angeblich alles besser. Im Hinblick beispielsweise auf das Ende einer vielleicht langjährigen Freundschaft sollten Sie dennoch nicht in Wehmut zurückblicken. Statt um den Verlust zu trauern, können Sie die Zeit auch als liebevolle Erinnerung festhalten. Sentimentale Gedanken verschleiern Ihren Blick in die Zukunft. Wenn Sie weiterkommen wollen, müssen Sie loslassen können.
Veränderungen frühzeitig erkennen
Versuchen Sie, ein Gespür für Veränderungen zu entwickeln. Vor allem wenn er Knall auf Fall kommt, bereitet ein Wandel Schwierigkeiten. Dabei trügt hier oft der Schein: Einer unvorhergesehenen Trennung gehen meist tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten voraus, die nur unterschwellig schwelten und deshalb nicht beigelegt werden konnten. Hier ist Empathie gefragt: Ihre Fähigkeit, sich in die Lage anderer hineinzuversetzen.
Behalten Sie Ihre Ziele fest im Visier
Im beruflichen Alltag arbeiten Sie mit ständig wechselnden Teams zusammen. Mitglieder einzelner Arbeitsgruppen kommen und gehen, komplette Unternehmen lösen sich oft in einzelne Bestandteile auf. Im persönlichen Bereich sind Partnerschaften und Ehen gleichermaßen betroffen. Ihre äußere Sicherheit kann dabei Schaden nehmen, wenn Sie nicht Ihr Augenmerk auf Ihr Selbstwertgefühl lenken. Machen Sie sich immer wieder aufs Neue Ihre Fähigkeiten bewusst. Blicken Sie zurück auf erzielte Erfolge und konzentrieren Sie sich auf Ihre Ziele, die Sie mittel- uns langfristig umsetzen wollen. Mit dieser Einstellung können Veränderungen Sie nicht mehr erschüttern.
Krisen sind vorübergehende Phasen im Veränderungsprozess
Solange alles glatt läuft, gibt es keinen Grund zur Sorge. Veränderungen laufen aber nicht immer reibungslos. Sie verlaufen vielmehr in Schlangenlinien, sind gekennzeichnet durch Höhen und Tiefen. Auch die Bewältigung einer Krisensituation kann jedoch Energien freisetzen. Sie werden persönlich umso stärker, je mehr schwierige Situationen Sie gemeistert haben. Das sollten Sie sich auch im Angesicht einer Krise vor Augen halten.
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Üben Sie mehr Geduld
Im beruflichen wie privaten Bereich treffen Sie sicher nicht ausnahmslos auf Menschen, die Ihre ungeteilte Sympathie finden. Das kann ein neuer Schwiegersohn im häuslichen Bereich sein oder eine Schwiegertochter. Beruflich kommen Sie wahrscheinlich auch nicht mit jedem Teammitglied gleich gut zurecht. Die Menschen sind nun einmal unterschiedlich. Manchmal braucht es nur ein wenig Geduld, bis sich unterschiedliche Charaktere aneinander angleichen und sich am Ende vielleicht sogar sinnvoll ergänzen.
Ziehen Sie Alternativen in Betracht
Bei aller Gelassenheit: Sie können nicht immer von Anfang an sehen, in welche sich eine Veränderung bewegt. Damit Sie nicht unter die Räder kommen, sollten Sie deswegen stets Alternativen parat haben. Arbeiten Sie für sich eine Plan A, B und C aus. Fixieren Sie sich dabei nicht allzu fest auf bestimmte Dinge. Und sei es nur, dass Sie bei Ihrer Familie nachgeben, wenn diese ein ganz anderes Reiseziel für den gemeinsamen Urlaub anstrebt, als Sie es geplant hatten. Vielleicht sammeln Sie dadurch neue und wertvolle Eindrücke. Wenn Sie in größeren Zügen denken, können Sie zahlreiche Chancen nutzen und am Ende mehr Freiheit gewinnen.
Achten Sie auf Ihre persönliche Weiterentwicklung
Wer sich nicht verändert, der fällt zurück. Kümmern Sie sich deswegen um Ihre berufliche Fitness, indem Sie sich regelmäßig mit Kollegen und Vorgesetzten austauschen und wenn möglich an Fortbildungen teilnehmen. Vernachlässigen Sie darüber aber Ihre persönliche Weiterentwicklung nicht. Planen Sie Ihre Freizeit genauso exakt und regelmäßig, wie Ihr Berufsleben. Gesellige Treffen, Sport oder Kultur: So halten Sie das seelische Gleichgewicht. Und diese innere Balance ist immer noch der beste Weg zu stoischer Gelassenheit in turbulenten Lebenssituationen.
Behalten Sie Ihr gesundes Urteilsvermögen
Offen für Neues zu sein, muss nicht heißen, jede Art von Wandel bedingungslos zu akzeptieren. Wenn die (neue) Unternehmensleitung offensichtliche Fehlentscheidungen trifft, sollten Sie nicht mit wehenden Fahnen in den Abgrund folgen. Geben Sie Ihre Einschätzung der Situation an die Geschäftsführung weiter. Drängen Sie auf den konstruktiven Dialog. Sofern Sie weder sich überzeugen lassen, noch die Gegenseite umstimmen können, ziehen Sie Plan B aus der Tasche.
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