Resümee ziehen – Ihre Achtsamkeit
Noch 4 Tage bis Weihnachten:
Die Essensplanung läuft auf Hochtouren, die letzten Geschenke werden eingekauft und vielleicht steht der Weihnachtsbaum schon auf der Terrasse und wartet auf seinen Einsatz.
Eigentlich soll die vorweihnachtliche Zeit auch eine Zeit der Besinnlichkeit sein, doch den wenigsten gelingt es, Luft zu holen und zu reflektieren – im Alltag nicht und erst recht nicht in der oft noch stressigeren Vorweihnachtszeit.
Ich habe mir da etwas überlegt und lade Sie ein, diese kleine Kleinigkeit am heutigen 20. Dezember 2018 einfach auszuprobieren – es dauert nur eine bis maximal zwei Minuten – diese 1 bis 2 Minuten widmen Sie einfach sich selbst.
Und das geht so: Heute am Ende des Tages, vielleicht während Sie das Abendessen vorbereiten, beantworten Sie sich selbst bitte folgende Frage:
„Was war das Beste an meinem heutigen Tag?“
Lassen Sie den Tag in Gedanken einfach nochmal Revue passieren und hören Sie auf das Urteil Ihres Bauches, welches Ereignis er zum Besten des Tages kürt: „Ist es ein Lob eines Kollegen? Ist es das Zufallen der Bürotür nach einem furchtbar anstrengenden Tag? Ist es das Lachen ihres Kindes, als sie es aus dem Kindergarten abgeholt haben?“
Überlegen Sie und wenn Sie möchten, notieren Sie Ihr bestes Ereignis des Tages. Wenn Sie Ihr Bestes festgehalten haben und Sie noch weitere 30 Sekunden erübrigen können, dann entscheiden Sie bitte, welches Ereignis das schlechteste gewesen ist: „War es ein unfreundlicher Kunde? Der Arbeitsweg durch den Regen? Ein Streitgespräch mit dem Vorgesetzten?“. Und auch dieses Ereignis halten Sie fest und notieren es sich, wenn Sie Zeit und Lust haben.
Wenn Sie es jetzt noch schaffen, Ihrem Partner und/oder Ihren Kindern die gleichen Fragen zu stellen, verspreche ich Ihnen, Sie bekommen am 20. Dezember 2018 ganz andere Informationen und Eindrücke als sonst.
Probieren Sie es aus und Sie werden feststellen, dass jeder Tag etwas Tolles, vielleicht sogar etwas Großartiges zu bieten hat, wir uns aber allzu oft auf die schlechten Ereignisse des Tages konzentrieren: Wer kennt es nicht, nach Hause zu kommen und loszuschimpfen, was alles schiefgelaufen ist oder wer uns verärgert hat. Diese Aufzählung schlechter Dinge endet allerdings kaum mit Gedanken oder Sätzen wie: „Und das Beste daran ist, dass ich Dir hier und jetzt in der Küche davon erzählen kann“ oder „Und das Beste ist, dass Du mir jetzt gerade zuhörst“.
Als ich vor einiger Zeit einen schlechten Tag hatte, an dem gefühlt nichts funktioniert hat, saß ich sehr gefrustet am Abendbrottisch und mein Sohn fragte mich, was das Beste an meinem Tag gewesen sei. Ein „An meinem Tag war nichts toll“, lag mir quasi schon auf der Zunge - als ich innehielt, denn meinen Klienten lasse ich diese Antwort nie durchgehen, so dass ich genauer überlegte, was der beste Moment des Tages war. Es fiel mir auf, dass jetzt gerade der beste Moment war. Genau das antwortete ich dann: “Das Beste ist, dass Du mir gerade diese Frage stellst und dass Du da bist.“ Junior lächelte und fragte nach dem Schlechtesten. Auch hier ging ich meinen echt miesen Tag in Gedanken durch und entschied mich für ein besonders unfreundliches Telefonat, welches ich am Vormittag geführt hatte. Dann stellte ich Junior die gleichen Fragen und seine Antworten überraschten mich sehr.
Probieren Sie es aus. Auch Sie werden überrascht sein – versprochen.
Frohe Weihnachten!
Ihre Clara Venjakob
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