Wer Rat einholt, sollte ihn auch befolgen
Wissen Sie bei einem Problem nicht weiter? Bitten Sie Ihren Kollegen um einen Rat? Haben Sie Ihre Sorgen freizügig mitgeteilt, jedoch den erhaltenen Rat völlig ignoriert? Eine Reaktion, die uns allen bekannt ist. Der Ratschlag wird ausgeblendet und übergangen. Ändern Sie dies – nehmen Sie den Rat einmal gezielt an.
Dafür gibt es gute Gründe:
- Wer immer wieder bei Problemen fragt „Fällt dir etwas ein, was ich tun kann?“, diesen Tipp jedoch nicht wirklich zur Kenntnis nimmt, wird es sich auf Dauer mit diesem Kollegen verscherzen. Denn Ihr Kollege wird sich denken „Warum soll ich mir den Kopf zerbrechen, wenn es ihn gar nicht interessiert?“.
- Diese Verschlechterung der zwischenmenschlichen Beziehungen zu Ihrem Kollegen hat auch Auswirkungen auf die Arbeitsatmosphäre.
- Ihr guter Ruf wird beeinträchtigt, weil es natürlich die Runde macht, dass Sie Ratschläge gar nicht annehmen.
Ein guter Rat ist vieles wert: Nehmen Sie ihn an
Tipp 1: Klären Sie Ihre Beweggründe, Ratschläge zu ignorieren
Vielleicht ist es Ihnen peinlich, dass Sie Hilfe brauchen. Vielleicht wollen Sie auch nicht in der Schuld Ihres Kollegen stehen. Vielleicht denken Sie „Was will der schon über mein Problem wissen!“. Vielleicht ist Ihnen der Aufwand, den Rat anzunehmen und umzusetzen, einfach zu groß. Es gibt so manchen Grund, Tipps auszublenden. Überlegen Sie einmal, welchen Grund Sie haben. Falls es sich stets um denselben handelt, sollten Sie den dahinterliegenden Glaubenssatz hinterfragen, der Sie beim Rat annehmen blockiert.
Tipp 2: Bevor Sie um Rat fragen, klären Sie Ihr Bedürfnis
In so mancher festgefahrenen Situation suchen Sie zwar das Gespräch – aber nicht den Ratschlag. Sie möchten sich vielmehr mitteilen, um Ihren Kopf freizubekommen. Vielleicht möchten Sie unverbindlich die Sichtweise Ihres Kollegen hören. Oder möchten von ihm auch nur eine Bestätigung erhalten „Du hast doch schon ganz andere Probleme in den Griff bekommen.“ Vielleicht wünschen Sie sich anregende Fragen, die Ihre eigene Sichtweise auf die Situation neu belebt. Bevor Sie also Ihrem Kollegen alles mitteilen, überlegen Sie sich, welches Ziel Sie mit diesem Gespräch anstreben.
Tipp 3: Beziehen Sie Stellung zu dem Ratschlag
Blenden Sie ihn nicht aus, sondern greifen Sie ihn auf. Teilen Sie mit, was Ihnen dazu durch den Kopf geht „Dies hört sich gut an. Nur ist mir noch unklar, wie ich diesen anwenden soll.“ oder „Bei der Umsetzung sehe ich an diesem Punkt Schwierigkeiten auf mich zukommen.“ oder „Das ist machbar. Danke. Ich denke, ich werde so vorgehen…“
Denken Sie daran, Ihrem Kollegen ist es wichtig, für seine Idee - nichts anderes ist ja erst einmal ein Ratschlag - Feedback zu erhalten. Auch wenn Sie seinen Rat ablehnen, haben Sie sich wenigstens damit auseinandergesetzt und ihm auch mitgeteilt, warum Sie seinen Tipp annehmen oder nicht.
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