Digitalen Ballast loswerden: Räumen Sie Ihre Systeme auf
Experten schätzen, dass sich die Menge der in Unternehmen und Organisationen vorgehaltenen Informationen alle zwei Jahre verdoppelt. Moderne Computersysteme tragen der steigenden Informationsflut durch immer größere Festplatten Rechnung - und verführen Anwender so dazu, das Entschlacken ihres Systems immer weiter hinauszuschieben.
Die riesigen Mengen an Speicherplatz verleiten auch dazu, es mit der Ordnung auf dem System nicht so genau zu nehmen, sodass ein und dieselbe Datei irgendwann drei oder vier Mal an den unterschiedlichsten Stellen zu finden ist, und einmal installierte Programme auch dann auf dem System bleiben, wenn sie nie genutzt werden. All das hat Folgen:
Eine all zu komplexe oder inkonsistente Ordnerstruktur macht das Auffinden eines speziellen Dokuments unnötig schwer. Liegen zudem mehrere unterschiedlich aktuelle Versionen dieses Dokumentes auf der Festplatte, steht die Zuverlässigkeit der gefundenen Informationen in Frage.
Der Einsatz einer Desktop-Suchmaschine kann dieses Problem nur zum Teil, und dann auch nur bei konsequenter Anwendung, lösen.
Die Performance des Systems selbst leidet zudem unter der Vielzahl installierter Programme, von denen viele permanente Hintergrundprozesse starten, die selbst dann Rechenzeit und Speicher belegen, wenn sie gar nicht benötigt werden.
Unsaubere Programmierung, Fehlbedienungen und Systemabstürze führen im Laufe der Zeit außerdem dazu, dass Betriebssystem und Programme Temporär-Dateien anhäufen, die eigentlich sofort wieder hätten gelöscht werden sollen.
Hier 5 Schritte, wie Sie digitalen Ballast wieder loswerden und Ihre Systeme aufräumen:
Schritt 1: Dateiduplikate entfernen
Es gehört viel Disziplin dazu, Dateien konsequent in einer festen Ordnerstruktur abzulegen. Im Laufe der Zeit kommt es deshalb immer wieder dazu, dass Dateien mehrfach in unterschiedlichen Ordnern landen.
Es gibt einige Software-Produkte, die Dateiduplikate aufspüren können. Die Software Anti-Twin kann noch etwas mehr:
Sie spürt Dateien auf, deren Inhalte sich weitgehend ähneln. Damit wird sichtbar, wenn Dateien in mehreren Bearbeitungsstufen auf der Festplatte liegen. Die Software ist sogar in der Lage, Bilddateien in unterschiedlichen Auflösungen und Dateiformaten auf Duplikate und Ähnlichkeiten zu überprüfen.
Schritt 2: Deinstallieren
Unnötige Programme deinstallieren
In der Windows-Systemsteuerung findet sich ein Eintrag „Software" (XP) oder „Programme" (Windows Vista), der nach Aufruf sämtliche installierten Programme auflistet.
Aus dieser Liste heraus können Sie Programme weitgehend sauber von Ihrem System entfernen. Auf keinen Fall sollten Sie den entsprechenden Programmordner einfach löschen - im schlimmsten Fall wird Windows sonst unbenutzbar.
Schritt 3: Registrierung entschlacken
Auch nach einer sauberen Deinstallation bleiben Einträge in der Registrierungsdatenbank von Windows erhalten. Die Registrierung von Hand zu bearbeiten, ist aufwändig und riskant.
Besser erledigen Sie diese Arbeit mit einem Tool wie RegDefrag, das verwaiste Bezüge entdeckt und die Datenbank oft deutlich verschlanken kann, ohne Schäden am System zu verursachen.
Schritt 4: Temporär-Dateien
Temporär-Dateien und Datenmüll entsorgen: Beim Surfen im Internet, beim Verfassen von Texten und bei fast allen anderen Arbeiten legen die Software oder das Betriebssystem Dateien an, die eigentlich nach einiger Zeit wieder gelöscht werden sollten, stattdessen aber im Laufe der Zeit die Festplatte verstopfen.
Die Software CleverCleaner spürt solche unnötigen Dateien auf der gesamten Festplatte auf, und löscht sie nach Bestätigung.
Schritt 5: Defragmentieren
Die Festplatte defragmentieren: Unter „Arbeitsplatz" (XP) oder „Computer" (Windows Vista) klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Laufwerk, wählen „Eigenschaften" und im anschließenden Dialogfeld „Tools/Jetzt defragmentieren". Dateien, die in vielen kleinen Fragmenten über die ganze Festplatte verteilt sind, werden so wieder zu einem geschlossenen Datenstrang zusammengefasst, auf den das System wesentlich schneller zugreifen kann.
Expertenrat
Bringen das Entfernen unnötiger Programme, das Aufräumen der Registry und die Defragmentierung der Festplatte kaum Leistungsgewinne, lohnt es meist nicht, diese Vorgänge mehrfach zu wiederholen. In solchen Fällen ist es am besten, alle individuellen Daten zu sichern, die Festplatte zu formatieren und das System anschließend komplett neu aufzusetzen, wodurch Installationsreste, Temporär-Dateien und anderer Datenmüll rückstandslos entsorgt werden.
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