Die Kraft der eigenen Vision – Warum innere Klarheit zu souveränem Handeln führt
„In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst.“
(Aurelius Augustinus)
Ja, genau – sagen wir, wenn wir das Zitat lesen, und gehen zur Tagesordnung über. Es rentiert sich über die Aussage von Augustinus nachzudenken, denn das Leben vergeht auch so! Ob Sie nun bei Ihrer Tätigkeit erfüllt sind und Spaß daran haben oder nicht.
Was bedeutet es denn, wenn Sie als Führungskraft „nur“ Ihren Job machen und keine Lust und Leidenschaft mehr für Ihre Aufgabe empfinden? Wir wissen das alle: Es wird ständig schwieriger, sich zu motivieren. Es macht immer mehr Mühe, Erfolge zu generieren und das eigene Team hinter sich zu versammeln. Meist ist diese Demotivation ein schleichender Prozess, den man nicht sofort bemerkt. Auslöser können steigende Arbeitsbelastung, Vorgesetztenwechsel, Umbesetzungen, schwierige Mitarbeiter etc. sein. Die Gründe sind vielfältig.
Welche Gründe sind es bei Ihnen?
Die Umstände lassen sich selten ändern und gehören zum Führungsalltag dazu. Die Frage dahinter ist eher, wie gehen Sie mit all dem um und wie schaffen Sie es täglich motiviert und mit Freude Ihrer Aufgabe nachzugehen. Ein Schlüsselelement ist, dass Sie Ihre eigenen Wünsche und Visionen kennen. Welches innere Feuer brennt in Ihnen? Haben Sie ein Gespür für sich und Ihre Wünsche und Träume?
Nein? Willkommen im Club! Dieses Phänomen beherrscht sehr viele leitende Angestellte und dafür gibt es zwei Hauptgründe:
- Sie nehmen sich keine Zeit dafür, weil Sie davon nichts halten. Es ist für Sie unnötiger „Firlefanz“, den man nicht braucht.
- Oder Sie nehmen sich keine Zeit dafür, weil das Tagesgeschäft es nicht zulässt.
Dennoch: Mitarbeiter folgen denen am liebsten, die den Überblick behalten und aus Überzeugung handeln sowie sich und ihr Umfeld ernst nehmen. Schon Peter F. Drucker sagte „Wenn ein Manager sich nicht selbst führen kann, werden ihn keine Fähigkeit, Fertigkeit, Erfahrung und kein Wissen zu einem leistungsfähigen Manager machen.“
Was sind Ihre Wünsche und Ziele?
Um sich selbst zu führen, müssen Sie wissen, was Sie wollen. Setzen Sie sich mit Ihren Wünschen und Zielen auseinander. Holen Sie Ihre Vision nach oben und machen sie diese sichtbar.
Bauen Sie ein Visionshaus, wo Sie für sich die wichtigsten Säulen definieren.
Wertvolle Fragen dazu:
- Was ist mir wirklich wichtig? Hier geht es um Ihre Werte.
- Was macht mir Freude? Wodurch kommen Sie in den Flow, was lässt Sie die Zeit um sich herum vergessen?
- Was kann ich gut? Was fällt Ihnen leicht? Spüren Sie Ihren Talenten nach!
- Was glaube ich von mir und meinem Team? Entlarven Sie Ihre einschränkenden Überzeugungen und Glaubenssätze.
Bewerten Sie die gefundenen Antworten: Wie viele davon stimmen mit denen überein, die Sie bereits heute in Ihre Arbeit integriert haben? Welche Stellschrauben müssen Sie in Ihrem Führungsalltag anpassen? Gibt es Möglichkeiten die wichtigen Punkte, die heute noch keinen Platz finden, zu integrieren? Was müssen Sie verändern, was eventuell akzeptieren?
Nehmen Sie sich Zeit zum Nachzudenken und besprechen diese Punkte im Idealfall mit einem Sparringspartner. Die Ergebnisse bilden die Basis für Ihre Vision und für Ihren Führungsalltag.
Formulieren Sie Ihre Vision
Nun gehen Sie ans „Dach“ und formulieren Sie daraus Ihre Vision. Gehen Sie dabei 2-3 Jahre in die Zukunft und beschreiben Ihre ideale Vorstellung, so als ob sich alles schon erfüllt hätte. Ein wunderbarer Trick, um vom Denken ins Fühlen zu kommen, ist, einen Brief an einen guten Freund zu schreiben, wie sich alles bestens weiterentwickelt hat. Geben Sie der Vision Ihre persönliche Note, indem Sie gefühlsmäßig formulieren, was Sie mit Ihrem Team erreichen wollen. Trauen Sie sich radikal und keck zu sein. Hier geht es nicht um Bescheidenheit, sondern vielmehr darum, dass Ihre Vision Sie im Herzen erwischt und dass Sie Lust und Leidenschaft dafür entwickeln. Das ist der größte Garant, um auch Ihr Team anzustecken.
Wenn Sie diese Klarheit für sich erreicht haben, was Sie in Ihrem Unternehmen leben und erleben wollen, ist der nächste Schritt zu prüfen, inwieweit sich die Unternehmensvision mit Ihrer privaten Vorstellung deckt. Was können Sie adaptieren, mit was können Sie sich arrangieren und was lehnen Sie vielleicht sogar ab. Besondere Bedeutung kommt dabei den Werten zu. Inwieweit passen diese zu Ihrem Selbstverständnis und zu dem, was Ihnen wichtig ist? Prüfen Sie dies kritisch und haben Sie den Mut in den Dialog mit dem Management zu gehen und Ihre Vorstellung einzubringen. Das macht Sie als Persönlichkeit und Führungskraft bedeutend und erkennbar.
Denken Sie daran: Wenn Ihre Aufgabe für Sie Sinn macht, und Sinn geben Sie den Dingen, dann werden Sie sie auch mit innerer Freude erfüllen und Ihr Umfeld anstecken. Dass Sie auf dem richtigen Weg sind spüren Sie daran, dass Sie unruhig werden und Ihre Augen zu leuchten beginnen.
Hier finden Sie weitere Beiträge zu unserem Projekt Kurswechsel: Frischer Wind für Business und Karriere.
Das Buch zum Thema
In ihrem brandaktuellen Buch Wissen, wo's lang geht gibt Silvia Ziolkowski inspirierende und motivierende Impulse für unsere Zukunftsentwicklung.
- Kommentieren
- 9940 Aufrufe