So wird Ihre Argumentation besonders stichhaltig
Stichhaltige Argumentation mit dem sogenannten Fünfsatz-Konzept
Nachdem Sie anhand der Interessen der Zielgruppe und der Präsentationsziele Ihre Hauptaussagen festgelegt haben, sollten Sie über eine möglichst stichhaltige Argumentation nachdenken.
In der Praxis hat es sich bewährt, die Hauptaussagen und die jeweils zugehörigen Detailinformationen in eine folgerichtige, „zwingende" und einprägsame Argumentation einzustellen. Dazu können Sie das so genannte Fünfsatz-Konzept verwenden, das in der deutschen Rhetorik seit Jahrzehnten anerkannt ist. Sie haben dabei zwischen folgenden beiden Varianten die Wahl:
- Der Standpunkt-Fünfsatz, mit dem Sie Ihren Standpunkt aufsatz- oder kettenartig mehr oder weniger einseitig darlegen. Diese Variante ist für weniger kontroverse Themen geeignet.
- Der dialektische Fünfsatz, bei dem schrittweise die Pro- und Contra-Argumente eines Themas abgewogen werden, bevor der eigene Standpunkt genannt wird. Diese Variante empfiehlt sich bei einem kritischen Publikum.
Egal, wie Sie sich entscheiden, in jedem Fall müssen Sie sich zuerst sorgfältig vorbereiten.
Schritt 1: Wie Ihre Vorbereitung aussehen sollte
Untersuchen Sie Ihren eigenen Standpunkt und den der Zielgruppe einschließlich deren Gegenargumente. Versuchen Sie, die Gegenargumente zu widerlegen. Machen Sie sich zu allem Notizen und werten Sie diese aus. So erfahren Sie, wie Sie argumentativ vorgehen müssen. Dieses Wissen um die Art und Weise Ihrer Argumentation verschafft Ihnen einen professionellen Auftritt, zumal Sie auf kritische Zwischenbemerkungen optimal reagieren können.
Schritt 2: Variante A: Der Standpunkt-Fünfsatz - die Dinge aus Ihrer Sicht
Mit dieser Variante geben Sie Ihren eigenen Standpunkt wieder. Legen Sie diesen überzeugend und nachvollziehbar dar. Sie können dabei die Beispiele und Nachweise einbinden, die Sie bereits bei der Informationsauswertung für Ihre Hauptaussagen gefunden haben.
So lautet hier Ihre Kurzpräsentation
- Sehr geehrte Damen und Herren, nach meinem Dafürhalten hat unser Unternehmen von einer Beauftragung des Anbieters A den größten Nutzen.
- Die für unsere Werkstücke benötigten Gussrohlinge werden vom Anbieter A nach feststehenden und genormten Standards hergestellt. Bei der von unseren Mitarbeitern gefahrenen Testreihe ließen sich seine Rohlinge einwandfrei und Werkzeug schonend in hohem Produktionstempo einwandfrei verarbeiten.
- Gerade Rohlinge, die nicht nach festen Standards hergestellt werden, führen in der Produktion zu erheblichen Problemen. Sicherlich erinnern sich viele von Ihnen daran, wie kürzlich ein Bohrer aufgrund des viel zu harten Gusses zerbrach und dadurch die gesamte Produktionskette über zwei Stunden lahm gelegt war.
- Von daher, so denke ich, sind die Rohlinge des Anbieters A optimal. Wir können damit komplikationslos hohe Stückzahlen produzieren. Zugleich bürgt der hochwertige Guss für die Qualität, mit dem unser Unternehmen sich auf dem Markt seinen Namen gemacht hat.
- Sie sollten sich daher für Qualität und damit für den Anbieter A entscheiden.
Schritt 2: Variante B: Der dialektische Fünfsatz - die Abwägung zwischen Pro und Contra
Mit dieser Variante geben Sie die gegenteiligen Meinungen Ihres Publikums wieder, um sie dann zu widerlegen. Damit können Sie sich mehr Anerkennung verschaffen, weil deutlich wird, dass Sie auch andere Standpunkte respektieren.
So lautet hier Ihre Kurzpräsentation
- Sehr geehrte Damen und Herren, letztendlich stellt sich hier doch die Frage, was für unser Unternehmen die beste Lösung ist.
- Viele von Ihnen sind der Auffassung, dass der günstigste Anbieter den Auftrag bekommen soll und es uns egal sein kann, nach welchen Kriterien er die von uns benötigten Gussrohlinge herstellt. Daher favorisieren viele den Anbieter B.
- Allerdings haben die Standards, nach denen Anbieter A seine Rohlinge herstellt, auch für uns gravierende Vorteile. So garantieren diese Standards eine gleich bleibende Zusammensetzung des Gusses, was für ein hohes Produktionstempo unabdingbar ist. Materialstreuungen, die bis zum Ausfall unserer Maschinen führen können, werden durch die Standards vermieden. Zudem garantiert gerade unser Unternehmen seinen Kunden eine hohe Qualität, die sich aber bei den Rohlingen des Anbieters B nicht finden lässt.
- Für mich ist es daher eine klare Angelegenheit, dass wir den Auftrag nur an Anbieter A vergeben können.
- Ich hoffe daher, dass Sie meinen Argumenten folgen und sich für den Anbieter A entscheiden.
Übersicht zum Download
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