Rangverlust durch zu große Höflichkeit?
Sich bei jemandem zu bedanken ist als nette Geste hoch im Kurs. Doch diese Höflichkeitsform hat eine Schattenseite, die den wenigsten bewusst ist.
Sobald Sie sich bei Ihrem Gegenüber bedanken, erhöhen Sie den anderen, während Sie sich selbst auf einen niedrigeren Rang begeben.
Entrümpeln Sie deshalb unbedingt Ihre Kommunikation von unnötigen Höflichkeitsfloskeln. Denn Sie wollen Ihren Führungsrang schließlich stärken.
Und solche typischen Höflichkeitsfloskeln gibt es mehr als genug – und werden von Ihnen zweifelsfrei ohne weitere Überlegungen kommuniziert:
- „Danke, dass Sie gekommen sind“ dient Ihnen als Gesprächseröffnung bei Ihrem Mitarbeiter. Sagen Sie stattdessen lieber „Ich habe Sie zu mir gerufen, weil…“
- „Danke für Ihren Rückruf“: Sagen Sie stattdessen lieber „Ich freue mich, dass Sie mich so zügig zurückrufen. Es geht…“
- „Danke, dass Sie die Aufgabe so schnell erledigt haben.“ Sagen Sie stattdessen lieber „Ihr Einsatz und Ihre rasche Bearbeitung haben uns viel Ärger erspart. Dies stellt mich sehr zufrieden.“
- „Danke für Ihr Engagement bei diesem Projekt.“ Sagen Sie stattdessen lieber „Ich freue mich über Ihr Engagement bei diesem Projekt.“
- „Sie haben bei der Bearbeitung der Reklamation viel Fingerspitzengefühl bewiesen. Danke.“ Sagen Sie stattdessen lieber „Sie haben bei der Bearbeitung der Reklamation viel Fingerspitzengefühl bewiesen. Darüber waren die Geschäftsleitung und ich sehr begeistert.“
Im Klartext: Loben Sie. Geben Sie positives Feedback. Erhalten Sie jedoch dabei das bestehende Rangverhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Mitarbeiter oder Ihrem Kollegen unbedingt aufrecht. Dies gelingt, indem Sie Ihre Freude, Begeisterung, Ihr Entzücken, Ihre Zufriedenheit oder Ihren Gefallen äußern.
Autor: Brigitte Miller
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