Private Haftpflichtversicherung: ein Muss, auch wenn man jung ist
Eine private Haftpflichtversicherung braucht jeder. Mag das Risiko, haftbar gemacht zu werden, auch überschaubar sein, tritt ein entsprechendes Schadensereignis ein, können die finanziellen Folgen gravierend sein - schlimmstenfalls existenzbedrohend. Die Privathaftpflichtversicherung schützt davor.
Was vielen nicht bewusst ist, das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) sieht im Haftungsfall eine unbegrenzte Schadensersatzpflicht vor. Das gilt für Sachschäden, Vermögensschäden und Personenschäden gleichermaßen. Rechtsgrundlage bildet § 823 BGB. Danach ist zum Schadensersatz verpflichtet, wer vorsätzlich oder fahrlässig Körper, Leben, Gesundheit oder sonstige Rechte eines Anderen verletzt.
Schadensersatz bis zur vereinbarten Deckungssumme
Die private Haftpflichtversicherung leistet dann Schadensersatz. Zum Glück halten sich die meisten Schäden in Grenzen. 99 Prozent der Sachschäden machen weniger als 5.000 Euro aus. Richtig teuer kann es aber bei Personenschäden mit Langzeitfolgen werden. Hier gehen die Schadensersatzansprüche nicht selten in die Hunderttausende. Gut, wenn dann ausreichender Versicherungsschutz besteht.
Die private Haftpflichtversicherung leistet Schadensersatz bis zur vereinbarten Deckungssumme. Schäden, die darüber hinausgehen, sind aus eigener Tasche zu tragen. Aus diesem Grund sollte die Deckungssumme möglichst hoch sein. Fünf Millionen Euro sind das Minimum, als gute Deckung gelten 20 Millionen Euro. Im Idealfall wird eine Deckung von bis zu 50 Millionen Euro geboten. Damit ist man de facto immer auf der sicheren Seite.
Darauf sollte man achten
Das Grundprinzip ist bei allen privaten Haftpflichtversicherungen gleich. Dennoch gibt es - abgesehen von der Deckungssumme - Leistungsunterschiede. Folgende Punkte sind vor allem wichtig:
- Ausfalldeckung:
viele Tarife bieten diese Deckung an. Die Versicherung leistet dann auch Schadensersatz, falls man selbst geschädigt ist, der Verursacher aber nicht für ausreichenden Schadensersatz sorgen kann - zum Beispiel, weil er selbst nicht versichert ist; - Familienabsicherung: es ist üblich, dass auch Familienangehörige (Ehepartner, Kinder bis zum Ende der ersten Ausbildung) im gemeinsamen Haushalt mitversichert sind. Familienpolicen können oft auch unverheiratete Paare abschließen;
- weitere Absicherungsfälle: viele Tarife treten auch bei Gefälligkeitsschäden (Schäden bei Hilfeleistungen für Dritte), bei Schäden an geliehenen Sachen oder bei Schlüsselverlust ein, andere dagegen nicht. Hier kommt es auf das berühmte "Kleingedruckte" im Vertrag an.
Private Haftpflichtversicherung - Vergleichen lohnt sich
Ein Vergleich unterschiedlicher Anbieter ist auf jeden Fall zu empfehlen. Eine private Haftpflichtversicherung kostet zwar nur einige Dutzend Euro Beitrag im Jahr. Trotzdem gibt es eine erhebliche Bandbreite und es kommt nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Leistung an. Die Beitragshöhe hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Deckungssumme spielen die Anzahl der mitversicherten Personen und der Leistungsumfang eine Rolle. Gelegentlich erhalten jüngere Versicherungsnehmer auch Rabatte. Manche Versicherer wie z. B. AXA bieten individuelle Leistungspakete an.
Der Online-Abschluss ist bei privaten Haftpflichtversicherungen heute üblich und oft auch die günstigste Lösung. Vergleichsportale unterstützen die Suche nach dem besten Anbieter. In der Regel kann die Versicherung aber auch direkt online bei dem jeweiligen Versicherungsunternehmen abgeschlossen werden.
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