Betriebliches Gesundheitsmanagement digitalisieren: So profitieren Unternehmen und Mitarbeiter
Stress und Belastung im Alltag nehmen zu und das sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit. Insbesondere die ständige Erreichbarkeit via Smartphone und die Ausweitung der Arbeit im Home-Office während der Corona-Pandemie führen dazu, dass Privat- und Arbeitsleben immer stärker ineinander übergehen. Das wirkt sich langfristig auf die physische und psychische Gesundheit der Arbeitnehmer aus.
Mit der Implementierung eines digitalen betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) können Unternehmen wesentlich dazu beitragen, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu verbessern und ihre Motivation und Leistungsfähigkeit zu steigern.
Was ist digitales BGM? Eine Definition
Beim BGM handelt es sich um einen geplanten, systematisch strukturierten und koordinierten Prozess in Unternehmen, mit dem Arbeitgeber die Gesundheit, das Wohlbefinden, die Motivation und die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter langfristig und nachhaltig fördern und erhalten. Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung können auch im BGM allmählich analoge Maßnahmen durch digitale Formate und Plattformen ergänzt bzw. ersetzt werden, was mit zahlreichen Vorteilen und Chancen sowohl für das Unternehmen als auch die Mitarbeiter verbunden ist.
Digitales BGM ist somit, einer Definition von Haufe zufolge, „die Übertragung von vorhandenen oder neu erfassten Daten im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements in ein digitales Format mit dem Ziel der Verbreitung in und über Datennetze“.
Funktionen und Möglichkeiten für das Gesundheitsmanagement 4.0
Mit der Investition in die Mitarbeitergesundheit kann ein unternehmensinternes Gesundheitsprogramm im Rahmen des digitalen BGM einen nachhaltigen Wertbeitrag liefern. Möglich ist das mit verschiedenen Systemen und Maßnahmen, die in den (Arbeits-)Alltag der Mitarbeiter integriert werden. Zu den wesentlichen Funktionen zählt die Information und Motivation der Arbeitnehmer, die Datenerfassung und -analyse sowie die Organisation des BGM.
So ist es beispielsweise möglich, über digitale Gesundheitslattformen im Intranet oder in Mitarbeiterportalen Informationen über bestehende Gesundheitsangebote, zum Beispiel Coachings oder Seminare, oder zum aktiven Gesundheitsmanagement zur Verfügung zu stellen.
Eine einfache digitale Lösung, die für jeden Mitarbeiter schnell zugänglich und jederzeit verfügbar ist, auch außerhalb des Büros und der Arbeitszeiten, sind Fitness- und Gesundheitsapps. Sie bieten die Möglichkeit konkrete und individuelle Ziele festzulegen, sei es Entspannung und Work-Life-Balance, Ernährung oder die Verbesserung der Fitness. In Kombination mit einem Fitness-Tracker lassen sich hierbei relevante Gesundheitsdaten, etwa Laufstrecken oder Herzschlagfrequenz, messen. In einem Komplettsystem können alle BGM-Aktivitäten und Gesundheitsmaßnahmen im Unternehmen zentral erfasst und gesteuert - hier gibt es weiterführende Informationen zu diesem Thema.
BGM digitalisieren – Das sind die Vorteile
Ein digitales betriebliches Gesundheitsmanagement geht mit zahlreichen Vorteilen einher. Es ist deutlich flexibler, da die Mitarbeiter jederzeit unabhängig von Ort und Zeit auf die digitalen Lösungen zugreifen können – sei es im Büro, Home-Office oder in der Freizeit. Zudem sind die Anwendungen individualisierbar: Die Inhalte lassen sich den unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen der Angestellten anpassen, um ihre ganz persönlichen Gesundheitsziele zu erreichen.
Umgekehrt können im Unternehmen aber ebenso gemeinsame Ziele und Challenges festgelegt werden, um spielerisch zu mehr Bewegung und einem gesünderen Lebensstil zu motivieren. Durch das Erfassen relevanter Kennzahlen können die Erfolge aller Maßnahmen und Angebote nicht nur in Echtzeit gemessen und evaluiert werden, die Mitarbeiter haben ebenfalls die Möglichkeit, Feedback zu geben.
Ein an der tatsächlichen Nutzungsrate ausgerichtetes digitales BGM kann so zielgerichtet und ressourcenschonend umgesetzt werden und wesentlich dazu beitragen, Arbeitsprozesse gesundheitsgerecht zu gestalten, Mitarbeiter zu einem gesundheitsgerechtem Verhalten zu motivieren, Fehlzeiten und Arbeitsunfälle zu reduzieren und Frühberentungen zu vermeiden. Eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit steigert zudem nicht allein die Produktivität, sondern wirkt sich auch auf den guten Ruf des Unternehmens aus (Employer Branding).
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